Mammutprozess gegen Bandenmitglieder in El Salvador begonnen

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El Salvador,

In El Salvador wird 500 Banden-Anführern gleichzeitig der Prozess gemacht, das Urteil wird am Freitag erwartet. Menschenrechtsorganisationen äussern Kritik.

Das Parlament in El Salvador hat das Abhalten von Sammelprozessen gegen Bandenmitglieder gebilligt. Dabei sollen insbesondere gut 75.000 mutmassliche Gangster, die im Rahmen des seit fast zwei Jahren geltenden Ausnahmezustands festgenommen wurden, schneller verurteilt werden können.
Das Parlament in El Salvador hat das Abhalten von Sammelprozessen gegen Bandenmitglieder gebilligt. Dabei sollen insbesondere gut 75.000 mutmassliche Gangster, die im Rahmen des seit fast zwei Jahren geltenden Ausnahmezustands festgenommen wurden, schneller verurteilt werden können. - -/El Salvador presidential press office via AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In El Salvador beginnen die Sammelprozesse gegen Bandenmitglieder und-anführer.
  • Fast 500 Personen wird zum Anfang der Prozess wegen 37'000 Straftaten gemacht.
  • Bereits am Freitag wird das Urteil erwartet, Menschenrechtsorganisationen äussern Kritik.

In El Salvador hat ein erster Sammelprozess gegen mutmassliche Bandenmitglieder begonnen. Fast 500 Anführern der kriminellen Gruppe Mara Salvatrucha (MS 13) werden mehr als 37'000 Straftaten vorgeworfen. Darunter 500 Morde, wie die Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes mitteilte. Die Gangster sollen zwischen 2012 und 2022 unter anderem auch in Schutzgelderpressung, sowie das Verschwindenlassen von Menschen und in Waffenhandel verwickelt gewesen sein.

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Nayib Bukele, der Präsident von El Salvador, spricht während einer Pressekonferenz. - Keystone

Der Prozess findet virtuell statt, da sich die Angeklagten in verschiedenen Gefängnissen befinden. Nach Angaben des Generalstaatsanwalts Rodolfo Delgado soll das Urteil bereits am Freitag verkündet werden. «Sie haben jahrzehntelang terrorisiert, aber sie werden für jedes verlorene Leben, für jede zerrissene Familie bezahlen», schrieb Delgado auf der Online-Plattform X, vormals Twitter.

Das Parlament in El Salvador hatte im Juli das Abhalten von Sammelprozessen gegen Bandenmitglieder gebilligt. Dabei sollen insbesondere gut 75'000 mutmassliche Gangster, die im Rahmen des seit fast zwei Jahren geltenden Ausnahmezustands festgenommen wurden, schneller verurteilt werden können. Organisationen prangerten Menschenrechtsverletzungen an, darunter willkürliche Festnahmen und Misshandlungen.

Der konservativen Präsident Nayib Bukele, der mit harter Hand gegen die Banden vorgeht, ist bei der Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag für eine zweite fünfjährige Amtszeit wiedergewählt worden.

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Kommentare

Texoc20073

Derzeit wandern haufenweise Menschen in die Schweiz und der EU ein, die in den allerwenigsten Fällen integrationswillige Fachkräfte sind Ferner werden straffällige Ausländer trotz anderslautenden Versprechen nicht ausreichend bestraft und mit einem Einreiseverbot belegt und «erst recht nicht abgeschoben.» Wir fordern sofort «Einwanderung ja, aber mit Verstand und Mass sprich Quote» Und keine welcome werbung

User #3943 (nicht angemeldet)

Die sozialen Probleme blieben nach dem Ende des Bürgerkrieges weiterhin groß. Innerhalb der Zivilgesellschaft besteht wie in anderen Ländern Lateinamerikas ein großes und nicht mit Europa vergleichbares Wohlstandsgefälle. Aufgrund der grassierenden Bandenkriminalität gilt El Salvador als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Bis vor mehreren Jahren lag El Salvador In Hinblick auf die Mordrate an der Weltspitze, aber 3 Jahre in Folge gab es eine markante Verbesserung, sodass die Rate von 103 Tötungen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2015 auf 51 im Jahr 2018 fiel. Zum Vergleich lag die Tötungsrate in Deutschland 2019 bei 0,7. Infolge des Friedensvertrags von 1992 wurden viele ehemalige Mitglieder von Guerillagruppen und rechten paramilitärischen Organisationen arbeitslos. Rund 1.000.000 Waffen waren im Umlauf, die Sicherheitslage im Land ist weiterhin prekär. El Salvador weist weltweit die höchste Rate gewaltsamer Tötungen auf und liegt dabei seit 2014 vor Honduras. Im Jahr 2015 kamen 105 Menschen pro 100.000 Einwohner durch Tötungsdelikte ums Leben.[76] (Zum Vergleich: Die weltweite Rate liegt bei 6,2 pro 100.000.[77]) Die Gefahr von Gewaltverbrechen ist überaus hoch, die Hemmschwelle beim Gebrauch von Schuss- oder Stichwaffen ist niedrig. Es gibt in El Salvador eine sehr hohe organisierte Bandenkriminalität. Diese Banden rekrutierten sich ursprünglich aus Rückwanderern unter den 1 bis 2 Millionen salvadorianischer Migranten.

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