Feuer

Meteorologe Kachelmann zerreisst Klimakrise-Theorie – Kritik

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus, DPA

USA,

In Kalifornien sorgen mehrere Brände für massive Zerstörung. Im Netz wird währenddessen über die Ursache für die Feuer spekuliert. Das sorgt für Diskussionen.

Jörg Kachelmann
Jörg Kachelmann spricht auf «X» über die Ursache für die Feuer in Los Angeles – und erntet Kritik. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brände verwüsten die US-Metropole Los Angeles – es gibt mindestens 24 Tote.
  • Laut Jörg Kachelmann haben die Feuer nichts mit der Klimakrise zu tun.
  • In den sozialen Medien erntet der Schweizer Meteorologe für seine Aussage Kritik.
  • Gegenüber Nau.ch sagt Kachelmann: «Ich halte mich an die Wissenschaft.»

Die Schäden im Grossraum Los Angeles sind bereits riesig – und aktuell ist kein Ende in Sicht. Nach wie vor wüten mehrere Feuer. Mehr als 100'000 Menschen mussten fliehen, die Zahl der Todesopfer steigt auf 24.

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Im Netz wird derweil über die Ursache der Brände debattiert. So macht etwa Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Klimakrise für die Katastrophe verantwortlich.

Auf der Plattform «X» postet sie ein Bild eines brennenden Spielplatzes. Dazu schreibt sie: «Das wäre das ehrliche Titelfoto für einen Wahlkampf, der bisher meint, die wohl grösste Krise des Jahrhunderts ausladen zu können.»

Damit nicht einverstanden ist Jörg Kachelmann. Der Schweizer Meteorologe kontert Neubauers Post mit deutlichen Worten.

«Wenn es etwas gibt, was sich am wenigsten als Symbol für die Klimakrise eignet, dann ein Waldbrand in Kalifornien.» Es sei «mehr oder weniger alles» ein besseres Symbol für die Klimakrise.

Kachelmann meint: Für den Brand brauche es lediglich Dürre und vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung sowie – für ein Katastrophen-Ausmass – viel Wind.

Hitzige Diskussion im Netz

Der Wetter-Experte leugnet die Klimakrise dabei nicht. Er betont sogar, wie gefährlich die Erderwärmung ist. Die Klimakrise gehöre «jeden Tag auf die Agenda, weil es für unsere Zukunft existenziell ist».

Jörg Kachelmann entfacht mit seinen Aussagen eine hitzige Diskussion im Netz. In weiteren Posts geht er auf Beiträge von anderen Usern ein.

Auf «X» erntet er dafür viel Gegenwind. Klimaforscher Stefan Rahmstorf schreibt: «Die Kombination von ausgetrockneter Vegetation und den starken Winden macht diese Brände so gefährlich.»

Er betitelt Kachelmann dabei unter anderem als «Studienabbrecher» und findet, dass dieser «lieber mit Waldbrandforschern» diskutieren sollte.

Meteorologe Kachelmann lässt dies wiederum nicht auf sich sitzen. Er kontert: «Die WaldbrandforscherInnen sagen, dass Herr Rahmstorf keine Ahnung vom Thema hat.» Dazu postet er eine Studie aus den USA.

Kachelmann: «Habe mich daran gewöhnt»

Zu einer anderen Bewertung der Brände in Kalifornien als Kachelmann kommen auch die Experten der Weltwetterorganisation (WMO).

Demnach sei der Klimawandel «ein wesentlicher Faktor für die Zunahme der Hitze und des Ausmasses von Waldbränden» im Westen Amerikas.

Auch Wissenschaftler aus Kalifornien haben schon 2022 festgestellt, dass in ihrer Region die Zahl der Waldbrände stark steigt. Wesentliche Ursache: der menschengemachte Klimawandel mit heisserem und trockenerem Wetter.

Jörg Kachelmann
Der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann sorgte mit Aussagen über die Klimakrise für Aufsehen. - DPA

Angesichts der Debatte über die Ursachen bleibt Jörg Kachelmann standhaft. Gegenüber Nau.ch sagt er: «Ich halte mich an die Wissenschaft.»

Dass er im Netz als «Studienabbrecher» betitelt wird, lässt ihn kalt. «Daran habe ich mich gewöhnt», so der Meteorologe.

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Ein wärmerer Planet kann das sogenannte Feuerwetter verschlimmern. Denn er schafft die idealen heißen, trockenen und windigen Voraussetzungen für die Ausbreitung von Flammen. Trockenheit, die zu Dürre führen kann - also eine unterdurchschnittliche Niederschlagsmenge in einer bestimmten Region - ist schwieriger mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Die Ursachen können von der Art und dem Ort der Dürre abhängen. So hängen laut Wissenschaft Dürreperioden, die mit geringer Bodenfeuchtigkeit einhergehen, deutlicher mit dem Klimawandel zusammen als solche, die durch niedrige Grundwasser- oder Flusspegel verursacht werden. Diese Art von Dürren bedroht besonders den Westen Nordamerikas, den Mittelmeerraum, Teile Afrikas und den Nordosten Südamerikas. Im Fall der Brände in Los Angeles war laut Forschern ein rascher Wechsel zwischen extrem nassem und sehr trockenem Wetter eine Hauptursache. Dieser Wechsel wird auch als "hydroklimatischer Peitschenhieb" bezeichnet.

User #6317 (nicht angemeldet)

Ich glaube dass grösste Problem bleibt und ist die Hitze und vorallem die Bevölkerung. Den jeder 2 hat ein pool und der rasen muss Tip Top aussehen dank dem Wasser, dazu kommt das denken der Amis,,,,, behutsam mit Wasser umgehen.

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