Mond in Reichweite: Israel schickt erstmals Raumsonde zum Erdtrabant
Israel schickt zum ersten Mal eine Raumsonde zum Mond. Bisher konnten dies nur die Grossmächte Russland, China und die USA.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat erstmals eine Raumsonde zum Mond geschickt.
- Es will das fünfte Land werden, dass eine Sonde auf dem Erdtrabanten landen lässt.
Landungen auf dem Mond können bisher nur die Grossmächte Russland, USA und China vorweisen. Jetzt zieht Israel nach. Dessen Sonde könnte das erste privat finanzierte Mini-Raumschiff werden, das die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers erreicht.
Die kleine Sonde begann Reise zu dem Erdtrabanten in der Nacht vom Donnerstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Sieben Wochen lang wird «Beresheet» auf dem Weg sein.
Landung auf dem Mond am 11. April
Dort startete pünktlich um 02.45 Uhr MEZ eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Die Mondlandung der Sonde wird am 11. April erwartet.
Gut eine Minute nach dem Start hatte die Rakete bereits Überschallgeschwindigkeit erreicht und schoss als leuchtender Streifen durch den Nachthimmel. Befördert wurde sie mit mehr als 450 Tonnen Treibstoff, einer Mischung aus Kerosin und flüssigem Sauerstoff. Das Raumfahrt-Kommando der US-Luftwaffe gratulierte auf Twitter zum erfolgreichen Start.
Congratulations to our @45thSpaceWing and @SpaceX teams for a successful #launch of the Falcon 9. https://t.co/rCjzt39HDp
— United States Space Force (@SpaceForceDoD) February 22, 2019
Die erste Raketenstufe landete anschliessend wie geplant auf einer schwimmenden Landeplattform. Gut 30 Minuten nach dem Start wurde die Raumsonde von der Rakete abgekoppelt und in die Umlaufbahn der Erde gesetzt. Mit an Bord der Rakete war ausserdem ein indonesischer Satellit namens «Nusantara Satu». Auch ein Satellit für experimentelle Zwecke der US-Luftwaffe ist dabei.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich nach dem Start begeistert. «Dies ist ein sehr stolzer Moment», sagte er laut Mitteilung seines Büros. «Was es hier gibt, geht weit über das Geld hinaus und - denke ich - sogar weit über die Technologie. Es gibt hier grosse Inspiration und Mut und ab sofort auch grossen Erfolg.»
Grösse einer Waschmaschine
«Beresheet» ist der hebräische Name des 1. Buch Mose in der Bibel. An Bord der unbemannten Sonde, die etwa die Grösse einer Waschmaschine hat, soll eine Zeitkapsel mit hunderten digitalen Dateien sein. Darunter ist auch eine hebräische Bibel, die auf einem Träger in Münzgrösse gespeichert ist.
Das kleine Israel will das vierte Land werden, das mit einem Raumschiff auf dem Mond landet. Bei einer erfolgreichen Landung wäre «Beresheet» zudem das erste privat finanzierte Mini-Raumschiff, das die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers erreicht.