Musk beschimpft abtrünnige Werbekunden von X
Elon Musk schiesst gegen die Werbekunden, die X verlassen haben. Er spricht von Erpressung.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Werbekunden haben wegen Antisemitismus X verlassen.
- Elon Musk schiesst nun gegen sie und spricht von Erpressung.
- Ein Boykott durch Werbekunden töte das soziale Netzwerk.
Tech-Milliardär Elon Musk hat bei einem öffentlichen Auftritt abtrünnige Werbekunden seiner Online-Plattform X verbal angegriffen. «Wenn jemand versucht, mich mit Anzeigen zu erpressen? Mich mit Geld zu erpressen? Go fuck yourself!», schimpfte Musk auf der Bühne einer Konferenz der «New York Times».
Dabei erwähnte er ausdrücklich Disney-Chef Bob Iger. Ein Boykott durch Werbekunden werde X (ehemals Twitter) töten, sagte er.
Elon Musk & X can’t be blackmailed.
— stevenmarkryan (@stevenmarkryan) November 30, 2023
Evil advertisers are boycotting X.
If you want to support X—and free speech—consider subscribing to creators you love on X.
(not me—I don't need the money, but others do)
You can also support X more directly by upgrading to X Premium or… pic.twitter.com/mjxKlvDz78
Auf die Frage, ob er als reichster Mensch der Welt die Plattform dauerhaft am Leben erhalten würde, schien Musk anzudeuten, dass er ein finanzielles Scheitern von X akzeptieren würde. Die Werbekunden, die ihre Anzeigen abzogen, müssten sich dann aber der Öffentlichkeit erklären, sagte er.
Verschiedene grosse Unternehmen hatten Anzeigen auf X gestoppt, nachdem Musk einen Beitrag als «tatsächliche Wahrheit» bezeichnet hatte, in dem es unter anderem hiess, jüdische Organisationen verbreiteten Hass gegen Weisse. Einen Tag später demonstrierten Hassrede-Forscher in einem Bericht, wie Werbung bekannter Marken bei X neben Nazi-Beiträgen platziert wurde.
Musk räumt Fehler ein
Musk räumte nach der wochenlangen Kontroverse erstmals ein, dass sein «Wahrheits»-Post ein Fehler gewesen sei. Er erläuterte, seine Ansichten seien missverstanden worden. Er habe lediglich an die Adresse jüdischer Organisationen sagen wollen, dass es nicht klug sei, radikale Islamisten zu unterstützen, die ihre Vernichtung wollten.
Musks X-Beitrag war unter anderem vom Weissen Haus verurteilt worden und hatte Zustimmung in antisemitischen Kreisen geerntet. Er selbst betonte danach wiederholt, er sei kein Antisemit. Am Montag wurde Musk in Israel empfangen. Dort besuchte er unter anderem mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu einen von der islamistischen Hamas am 7. Oktober überfallen Kibbuz. Musk betonte, der Besuch habe nichts mit der Kontroverse um seinen X-Beitrag zu tun gehabt.