Nur drei Prozent in Lateinamerika voll geimpft
In Lateinamerika und der Karibik gibt es «eklatante Lücken» beim Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen. Nur drei Prozent der Einwohner der Region sind voll geimpft.
Das Wichtigste in Kürze
- Lateinamerika kämpft weiter gegen die Corona-Pandemie an.
- Mit den Impfungen geht es nur schleichend vorwärts.
- Nur drei Prozent der 650 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.
In Lateinamerika und der Karibik gibt es nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho) «eklatante Lücken» beim Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen. Nur drei Prozent der mehr als 650 Millionen Einwohner der Region seien bisher vollständig geimpft. Dies sagte Paho-Direktorin Carissa Etienne am Mittwoch.
Zwei Impfstoffe aus Kuba im Test
Sie rief in einer Online-Pressekonferenz dazu auf, die Abhängigkeit von Medizin-Importen durch eine verstärkte Herstellung vor Ort zu mindern. Lediglich vier Prozent medizinischer Produkte, die bisher während der Pandemie in der Region benutzt worden seien, stammten aus der Region.
In Brasilien, Argentinien und Mexiko werden bereits Impfstoffe wie die von Astrazeneca und Cansino in begrenztem Umfang hergestellt oder abgefüllt. In Kuba werden derzeit zwei einheimische Impfstoffe in der letzten Phase klinischer Studien getestet.
Nach monatelangen Verzögerungen soll kommende Woche die erste Million in Argentinien und Mexiko hergestellten Dosen des Astrazeneca-Vakzins fertig sein. Das teilte der mexikanische Aussenminister Marcelo Ebrard am Mittwoch mit.
Sputnik-V-Produktion in Argentinien
Die beiden Länder hatten bereits vergangenen August angekündigt, mindestens 150 Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs zu produzieren. Damit soll Lateinamerika versorgt werden. In Argentinien wird auch bereits das russische Präparat Sputnik V hergestellt – das soll bald ebenfalls in Mexiko geschehen.