Flugzeug-Unglück: Trump kritisiert Biden und Obama
In der Nähe von Washington ist ein Passagier-Flugzeug mit 64 Passagieren an Bord mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. Rund 30 Tote wurden geborgen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nähe von Washington D.C. hat sich ein Flugzeug-Unglück ereignet.
- Eine Maschine von American Airlines ist mit einem Armee-Helikopter kollidiert.
- Medienberichten zufolge wurden bis jetzt rund 30 Tote geborgen.
Nahe dem US-Hauptstadtflughafen in Washington ist es am Mittwochabend (Ortszeit) zu einem Flugzeugunglück gekommen: Eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord in der Luft mit einem US-Militärhelikopter kollidiert.
Trump hält Pressekonferenz ab
US-Präsident Donald Trump hat zum verheerenden Luftfahrtunglück in Washington Stellung bezogen.
In einer Pressekonferenz am Donnerstag sprach er von einer «echten Tragödie» und bestätigte, dass es keine Überlebenden gibt.
«Unsere Herzen sind gebrochen und unsere Gebete sind mit euch», liess Trump an die Angehörigen gerichtet verlauten. «Wir suchen alle nach Antworten. Es war eine kalte Nacht, kaltes Wasser.»
Der US-Präsident kündigte eine rasche Aufarbeitung des Unglücks an. «Wir werden herausfinden, wie dieses Destaster passiert ist und sicherstellen, dass nichts Vergleichbares jemals wieder passiert.»
Gleichzeitig nutzte Trump die Pressekonferenz, um seine demokratischen Vorgänger Barack Obama und Joe Biden zu kritisieren.
«Ihre Politik war schlimm», so der US-Präsident an der Medienkonferenz.
Kritik übt Trump vor allem daran, dass Menschen mit «intellektuellen Behinderungen» und psychischen Problemen durch das Diversitäts-Programm der Biden-Regierung Fluglotsen werden konnten.
Behörden informieren über Absturz
Um 13.30 Uhr Schweizer Zeit äussern sich die Behörden zum Flugzeug-Crash. «Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt», sagte Feuerwehrchef John Donnelly.
Bislang seien mehr als zwei Dutzend Leichen aus dem Wasser geborgen worden. Man werde weiter daran arbeiten, alle Leichen zu finden, sagte Donnelly.
Die niedrigen Temperaturen erschweren die Arbeit der Rettungskräfte.
Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser erklärt: «Wir sind unglaublich traurig über dieses Unglück.»
US-Minister: Vor Crash gab es keine Auffälligkeiten
Vor der Kollision gab es nach offiziellen Angaben keinerlei Auffälligkeiten. «Alles war ganz normal vor dem Absturz», sagte US-Verkehrsminister Sean Duffy bei einer Pressekonferenz.
Wer in Washington lebe, sehe regelmässig, «wie Militärhubschrauber den Fluss auf und ab fliegen». Duffy betonte: «Das ist eine Standardroute, die sie fliegen.»
Es gebe ein Standardverfahren für das Nebeneinander von Passagiermaschinen und Helikoptern. Doch in diesem Fall sei «etwas schiefgelaufen».
Man wisse, dass es «absolut sicher» sei, zum Ronald-Reagan-Airport (DCA) zu fliegen, sagte Bowser. Es sei ein stark frequentierter Flughafen mit Tausenden Starts und Landungen. Er sei «gut geführt», «gut verwaltet» und dort arbeite «erfahrenes Personal».
Nach dem tödlichen Flugzeugunglück soll der Flughafen noch heute wieder öffnen. «Es ist sicher», sagte Jack Potter von der Flughafenbehörde der Metropolregion Washington.
Die Bergungsarbeiten, die auf dem Gelände durchgeführt würden, fänden im Wasser statt. Daher werde der Flugverkehr am Vormittag um 11.00 Uhr (Ortszeit) wieder aufgenommen
Eiskunstläufer an Bord
An Bord des Flugzeugs sollen «mindestens 14 Elite-Eiskunstläufer» gewesen sein. Das berichtet die spanische Zeitung «Marca» mit Verweis auf den früheren Eiskunstläufer Jon Maravilla.
Auch ein Weltmeister-Duo soll darunter sein, so Sportagent Ari Zakaryan. Das bestätigt auch die russische Zeitung «Prawda».
Es soll sich um das russische Eiskunstlauf-Paar Evgenia Shishkova und Vadim Naumov handeln. Im Jahr 1994 gewannen sie Gold im Paarlauf.
Die Eiskunstläufer und deren Trainer und Angehörige sollen laut US-Medien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen sein. Dieses hatte im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita im Bundesstaat Kansas stattgefunden.
Eiskunstlaufverband «erschüttert»
«Wir sind erschüttert über diese unsägliche Tragödie und schliessen die Familien der Opfer in unser Herz», zitierte der Sender ABC aus einer Erklärung des Eiskunstlaufverbandes.
Auch die Zeitung «The Wichita Eagle» berichtete über das Statement. Die Organisation könne bestätigen, «dass mehrere Mitglieder unserer Eiskunstlauf-Gemeinschaft leider an Bord des American-Airlines-Flugs 5342 waren, der gestern Abend in Washington, D.C. mit einem Hubschrauber kollidierte», hiess es demnach darin.
Schon mehr als 30 Tote
Die Zahl der Todesopfer ist angestiegen. Inzwischen konnten laut dem US-Sender NBC rund 30 Leichen aus dem Fluss geborgen werden. Die Polizei hat bislang keine Opferzahlen offiziell bestätigt.
Medien zufolge sind bisher keine Überlebenden gefunden worden. Im Fluss Potomac sei niemand entdeckt worden, der noch am Leben sei, berichteten CNN und CBS unter Berufung auf Behörden.
Video soll Unglück zeigen
Auf der Plattform X verbreitete sich kurz nach dem Unglück ein Video. Ein grosser Feuerball war am dunklen Himmel zu sehen.
Auch aus der Ferne sieht die Szene zwischen dem Hauptstadtflughafen und der nahegelegenen Stadt Alexandria im Bundesstaat Virginia dramatisch aus. Im ganzen Grossraum Washingtons sind Sirenen zu hören.
BREAKING: Video shows 2 aircraft colliding over the Potomac River in Washington, D.C. pic.twitter.com/vVcyThS8Lr
— BNO News (@BNONews) January 30, 2025
Das Passagierflugzeug und der Militärhelikopter sind nach ihrer Kollision ins Wasser des Flusses Potomac gestürzt. «Beide Flugzeuge sind im Wasser», sagte Bürgermeisterin Muriel Bowser. Sie machte keine Angaben zu möglichen Toten oder Überlebenden des Unglücks.
«Flugzeug im Blick?»
Wenige Momente vor dem Crash in der Luft fragte der Fluglotse den Helikopter, ob er die American-Airlines-Maschine im Blick habe. Dann wies er den Helikopter an, hinter dem Passagierflugzeug durchzufliegen: «PAT 25, passieren Sie hinter dem CRJ.»
Nur Sekunden später kollidierten der Helikopter und das Flugzeug.
Keine Hinweise auf Terror
Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus.
Laut Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei dem Flugzeug um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines. Diese sei aus dem US-Bundesstaat Kansas gekommen. Die Airline teilte dem Sender CNN mit, an Bord hätten sich 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder befunden.
Bei dem Helikopter handelte es sich nach Angaben der FAA um einen Sikorsky H-60. Eine bekannte Variante dieses Typs ist der Black Hawk.
CNN berichtete unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums, dass sich drei Personen an Bord befunden hätten. Da in Helikoptern über der US-Hauptstadt häufig Politiker und hochrangige Militärangehörige reisen, stellte der Beamte klar: Es habe sich kein «VIP» an Bord befunden.
Trump zeigt Unverständnis für Unglückshergang
US-Präsident Donald Trump hat Unverständnis darüber geäussert, wie es zum Flugzeugunglück kommen konnte. «Das Flugzeug war auf einer perfekten und routinemässigen Anfluglinie zum Flughafen», schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.
«Der Helikopter flog über einen längeren Zeitraum direkt auf das Flugzeug zu. Es ist eine klare Nacht, die Lichter des Flugzeugs leuchteten. Warum flog der Hubschrauber nicht hoch oder runter oder drehte ab», setzte der Präsident fort.
Obama mit Beileidsbekundungen
Zu Wort gemeldet hat sich auch Ex-Präsident Barack Obama. Er hat den Betroffenen sein Mitgefühl ausgesprochen.
«Michelle und ich senden unsere Gebete und unser Beileid an alle, die heute trauern», erklärte Obama auf der Plattform X. «Und wir sind den Einsatzkräften dankbar, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um unter extrem schwierigen Umständen zu helfen.»
Flughafenbetrieb ausgesetzt
Der Ronald Reagan Washington National Airport hatte nach dem Absturz den Betrieb eingestellt. Das teilten die zuständige Feuerwehr und der Ronald Reagan Washington National Airport mit.
Die Feuerwehr sprach von einem Absturz «in der Nähe des Potomac River». Boote der Feuerwehr seien vor Ort. In Washington war es zuletzt sehr kalt. Der Fluss, an dem die US-Hauptstadt liegt, war in Teilen gefroren.
Helikopter war auf Übungsflug
Der Militärhelikopter, der nahe dem US-Hauptstadtflughafen in Washington mit einer Passagiermaschine kollidiert ist, war Medienberichten zufolge auf einem Übungsflug. Das berichtete unter anderem der Sender CNN unter Berufung auf eine Sprecherin der Joint Task Force der Hauptstadtregion.
Pentagon-Chef Pete Hegseth bestätigte, dass eine Untersuchung eingeleitet wurde. Er äusserte sich auf der Plattform X: «Gebete für alle betroffenen Seelen und ihre Familien.»