Paul Manafort erhält mildes Urteil
Paul Manafort ist mit einem blauen Auge davongekommen: Anstatt 24 Jahre muss er nur vier Jahre hinter Gitter. Das milde Urteil sorgt in den USA für Aufruhr.
Das Wichtigste in Kürze
- Paul Manafort ist zu 47 Monaten Gefängnis verurteilt worden.
- Die Anklage hatte aber zwischen 19 und 24 Jahren gefordert.
- Das milde Strafmass sorgt in den USA für Aufruhr. Ein zweites Urteil steht aber noch aus.
Der ehemalige Wahlkampfchef von Donald Trump, Paul Manafort, ist wegen Steuer- und Bankenbetrugs zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Ein durchaus mildes Urteil, so hatte die Anklage zwischen 19 und 24 Jahren Haft gefordert.
«Das Strafmass ist ausserordentlich tief». Das sagt Barbara McQuade, ehemalige Staatsanwältin und Jura-Professorin an der Universität von Michigan gegenüber der «New York Times». «Das Strafmass von 19 Jahren auf vier Jahre zu senken ist absurd.»
Das milde Strafmass sorgt in den USA für Aufruhr. «Als reicher, weisser Mann in den USA bekommt man eine ganz andere Art von Gerechtigkeit». Das meint Jura-Professor Paul Butler zu «MSNBC».
"To be a rich, white man in America, you get a different kind of justice." @LawProfButler on Paul Manafort's 47 month sentence. #Hardball pic.twitter.com/56CVD1sTiq
— The ReidOut (@thereidout) March 8, 2019
Der Terror-Experte Malcolm Nance sprach bei «MSNBC» sogar von einem Gesetzesbruch. Paul Manaforts Strafmass sei durch die kriminelle Regierung begünstigt worden, die pro-russische Gruppen unterstütze.
.@MalcolmNance calls the Paul Manafort 47 month sentencing a "breach of justice." #Hardball Watch: pic.twitter.com/dghawOSlG3
— The ReidOut (@thereidout) March 8, 2019
Paul Manafort darf Villen behalten
Manafort, der seit Juni in Untersuchungshaft sitzt, darf sogar zwei seiner Häuser behalten im Wert von vier Millionen. Kurz vor der Verkündung des Strafmasses bat er den Richter noch um Gnade. Und sagte, dass sein Leben «beruflich und finanziell in Scherben» liege.
Zweites Urteil kommt nächste Woche
Ein weiterer Prozess steht aber für Manafort noch an. Im Zusammenhang mit seiner früheren illegalen Lobbyarbeit für ukrainische Politiker wird dem 69-Jährigen Verschwörung gegen die USA vorgeworfen. Das, und Behinderung der Justiz. Das Urteil soll in der kommenden Woche verkündet werden.
Trotzdem
Gleichzeitig handelt es sich um das bislang höchste Urteil, das in Trumps Umfeld verhängt wurde. Michael Cohen kam so mit drei Jahren noch gerade mit einem blauen Auge davon. Georgo Papadopoulus , ehemaliger Berater, musste nur zwei Wochen ins Gefängnis.
Sein letzter Twitter-Post ist schon lange her.
President Donald J. Trump!
— Paul Manafort (@PaulManafort) December 20, 2016
Nothing more to say except now it is time "To Make America Great Again"!