Perus Ex-Präsident Toledo stellt sich US-Behörden
Alejandro Toledo, dem Ex-Präsidenten Perus, wurde wegen Korruptionsvorwürfen gesucht. Jetzt ist er in den USA vor Gericht erschienen.
Das Wichtigste in Kürze
- Perus ehemaliger Präsident Toledo hat sich den US-Behörden gestellt.
- Die peruanischen Behörden erliessen im Jahr 2017 einen Haftbefehl gegen ihn.
- Toledo wird vorgeworfen, 20 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld angenommen zu haben.
Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo (2001-2006) hat sich den Behörden in den Vereinigten Staaten gestellt. Der wegen Korruptionsvorwürfen in seiner Heimat gesuchte Ex-Staatschef erschien am Freitag vor Gericht in San José im US-Bundesstaat Kalifornien, wie peruanische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Justiz- und Diplomatenkreise berichteten. Die peruanischen Behörden hatten 2017 einen Haftbefehl gegen Toledo erlassen und seine Auslieferung beantragt.
Ex-Präsident drohen 20 Jahre Gefängnis
Toledo wird vorgeworfen, 20 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht für den Bau der Fernstrasse Interoceanica zwischen Atlantik und Pazifik angenommen zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm 20 Jahre Haft. Der 77-Jährige bestreitet die Vorwürfe.
Die Affäre um Odebrecht gilt als grösster Korruptionsskandal Lateinamerikas. Nach Schätzungen der US-Justiz zahlte der Konzern in zwölf Ländern rund 785 Millionen Dollar (734 Millionen Euro) an Schmiergeld. Oft waren Bauprojekte am Ende teurer als geplant. So kostete das Teilstück der Interoceanica in Peru statt der geplanten 850 Millionen schliesslich 2,1 Milliarden US-Dollar.