Peter Navarro: Der Mann hinter Trumps radikaler Zollpolitik
Peter Navarro prägt die US-Zollpolitik mit ökonomischem Nationalismus. Seine Rolle in Trumps Administration sorgt für Kontroversen.

Seit diesem Wochenende erheben die USA einen Basiszoll von 10 Prozent auf alle Importe, was eine bedeutende Wende darstellt. Ab Mitte der kommenden Woche sollen zusätzliche Zölle von 20 Prozent auf EU-Produkte folgen, wie die «IHK Chemnitz» berichtet.
Diese Massnahmen sind laut SRF Teil eines umfassenden Plans, der auch länderspezifische und güterspezifische Zölle einschliesst. Ziel ist es, den heimischen Markt zu stärken und ausländische Unternehmen zu zwingen, ihre Preise zu senken.
Die EU hat bereits Gegenmassnahmen angekündigt, da die neuen Zölle den transatlantischen Handel erheblich belasten könnten. Experten warnen vor möglichen wirtschaftlichen Spannungen.
Angst vor China
Der Berater Peter Navarro gilt als treibende Kraft hinter diesen drastischen Veränderungen der US-Handelspolitik. Er war gemäss «IHK Rhein-Neckar» bereits in der ersten Trump-Administration als Berater für Handel und Fertigung tätig.
Navarro sieht Zölle als strategisches Mittel, um die industrielle Basis der USA zu stärken und die nationale Sicherheit zu gewährleisten. Besonders China steht im Fokus seiner Kritik, da er dessen Streben nach globaler Dominanz als Gefahr wahrnimmt.
Navarros Theorie basiert auf einer Entkopplung der US-Wirtschaft von China durch hohe Zölle und gezielte Investitionsverbote. Trump unterstützt diese Ansätze laut SRF mit Massnahmen wie 60 Prozent Zöllen auf chinesische Produkte.
Peter Navarro und die strategische Zollpolitik
Peter Navarro sieht Handelsbilanzdefizite als Schwäche der US-Wirtschaft und fordert eine Entkopplung von China. Seine Theorie basiert auf der Annahme, dass ein geringerer Aussenbeitrag das Bruttoinlandsprodukt negativ beeinflusst, wie «IHK Rhein-Neckar» erläutert.

Die neuen Zölle betreffen nicht nur Konsumgüter, sondern auch strategische Produkte wie Arzneimittel und Halbleiter. Ziel ist es, die Abhängigkeit von China zu verringern und die nationale Sicherheit zu gewährleisten, wie «SRF» berichtet.
Kritiker warnen jedoch vor den Folgen dieser Politik: Höhere Preise für Konsumenten und mögliche Handelskriege könnten die US-Wirtschaft belasten. Ökonomen befürchten sogar eine Rezession, sollte der Handelsstreit eskalieren, wie der WDR analysiert.
Haftstrafe für Trump-Vertrauten
Peter Navarro steht nicht nur wegen seiner Wirtschaftspolitik in der Kritik; 2023 wurde er wegen Missachtung des Kongresses verurteilt. Er hatte sich geweigert, vor dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol auszusagen, wie die «Tagesschau» berichtet.

Peter Navarro argumentierte, Trump habe ihn angewiesen, sich auf Exekutivprivilegien zu berufen – ein Argument, das vom Gericht zurückgewiesen wurde. Das Strafmass umfasste vier Monate Haft und eine Geldstrafe von 9'500 US-Dollar (rund 8'600 Franken), wie «n-tv» erklärt.
Trotz seiner Verurteilung bleibt Peter Navarro eine zentrale Figur in Trumps politischem Umfeld. Seine Loyalität zu Trump und seine radikalen Ansichten machen ihn zu einem der umstrittensten Akteure der aktuellen US-Politik.