Donald Trump: Darum zerbröckelt die Freundschaft zu Elon Musk
Zölle? Musk will entgegen der Pläne von Donald Trump den Freihandel mit Europa. Doch das ist nicht der einzige Punkt, bei dem sich die beiden uneins sind.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump feierte bei Amtsantritt seinen Berater Elon Musk. Und umgekehrt.
- Doch nun hat die Beziehung der beiden Risse bekommen.
- Musk fällt Trump beim Thema Zölle in den Rücken. Und schon vorher gab es Knatsch.
Elon Musk im Weissen Haus? Was als unvorstellbar galt, ist seit dem 20. Januar Realität.
US-Präsident Donald Trump hat sich Musk als Berater geholt. Doch nun scheint die Beziehung zwischen den beiden Alphatieren schon zu bröckeln.
Aktuellstes Beispiel: Musk hat sich am Sonntag von Italien aus zu Trumps Zöllen für Europa geäussert – und diese kritisiert.
Er stehe für eine Null-Zoll-Politik ein und somit für einen Freihandel mit Europa, sagte er per Video zugeschaltet.
Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, so Musk.
Wird das die Freundschaft zwischen Donald Trump und Elon Musk beenden?
«Beide sind auf eigenen Vorteil bedacht»
«Von Freundschaft würde ich ohnehin nicht sprechen, beide verhalten sich transaktional und sind vor allem auf ihren eigenen Vorteil bedacht.» Dies sagt US-Experte Thomas Greven zu Nau.ch.
Ansonsten handle es sich bei der Auseinandersetzung der Zölle um einen grundsätzlichen Konflikt innerhalb der Republikanischen Partei. Sowie um einen Konflikt innerhalb der Geschäftswelt, welche diese unterstütze.
«Letztere und die verbliebenen traditionellen Teile der Republikaner sind grundsätzlich an einer liberalen Weltwirtschaftsordnung interessiert. Nicht nur in Bezug auf Handel, sondern auch in Bezug auf Migration», so Greven. Dafür stehe Musk.
Die Make-America-Great-Again-Republikaner dagegen seien überwiegend «economic nationalists» und würden eine geschlossenere Volkswirtschaft wollen, vor allem in Bezug auf Migration.
Aber auch mit einer Zollpolitik zur Förderung der US-Industrie, des verarbeitenden Gewerbes. Greven führt aus: «Dafür steht Steve Bannon, aber auch Trump. Wobei man sich beim US-Präsidenten nie sicher sein kann, weil er seine Positionen oft pragmatisch ändert, eben transaktional.»
Donald Trump wollte Musk nicht an Kriegs-Briefing
Dem neusten Zerwürfnis zwischen den beiden gehen einige Konflikte voraus. So soll sich Donald Trump darüber geärgert haben, dass Musk im Pentagon ein Briefing über geheime China-Kriegspläne erhalten sollte. Und dies dann auch noch an die Öffentlichkeit gelangte.
Trump soll gemäss «Wall Street Journal» wütend reagiert haben. Er befürchtete «Interessenskonflikte», da China der wichtigste Wachstumsmarkt für Musks Auto-Unternehmen Tesla ist.
Zudem soll es an einer Kabinetts-Sitzung zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Musk und Aussenminister Rubio gekommen sein. Dies wegen Musks provokanten Aussagen.
Dass Elon Musk mehrmals seinen vierjährigen Sohn mit ins Weisse Haus nahm, soll Trump ebenfalls auf die Nerven gegangen sein.
Wie lange kann das noch gut gehen? Das «Wall Street Journal» zumindest berichtet, dass Musk das Weisse Haus bald wieder gegen die Wirtschaftswelt eintauschen wird.