Philippinen und USA planen bisher grösste gemeinsame Militärübung
Inmitten wachsender Spannungen mit China im Südchinesischen Meer werden die Philippinen und die USA vom 1. April an ihre bisher umfangreichsten gemeinsamen Militärübungen abhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Insgesamt 17 600 Soldaten würden dieses Mal an den jährlich durchgeführten «Balikatan»-Übungen (übersetzt etwa: Schulter an Schulter) teilnehmen, darunter 12 000 aus den USA, teilte der philippinische Sprecher des Manövers, Michael Logico, am Dienstag mit.
Das seien mehr als jemals zuvor. Im Mittelpunkt soll die See- und Küstenverteidigung stehen. Geplant seien auch Gefechtsübungen auf See mit scharfer Munition, sagte Logico.
Die Kriegsspiele werden in fünf Provinzen abgehalten, darunter Zambales und Palawan, die beide am Südchinesischen Meer liegen. Ein weiterer Übungsort befindet sich in der Nähe von Taiwan. Der Status der Insel ist umstritten: Peking betrachtet sie als Teil der Volksrepublik, Taiwan hingegen versteht sich als unabhängig.
Logico betonte, die Militärübungen seien aber nicht gegen China gerichtet. «Wir sind hier, um zu üben. Wir sind hier, um zu zeigen, dass wir kampfbereit sind.» Die Philippinen hätten «das absolute, unveräusserliche Recht», ihr Territorium zu verteidigen.
Die mit den USA verbündeten Philippinen und andere Staaten streiten sich mit China über Hoheitsansprüche auf rohstoffreiche Meeresgebiete im Südchinesischen Meer. China hat in dem Gebiet künstliche Inseln aufgeschüttet, um die Ansprüche zu untermauern und ist nicht bereit, einen internationalen Schiedsspruch zugunsten der Philippinen anzuerkennen.
Erst vor einem Monat hatte die philippinische Küstenwache China vorgeworfen, einen Angriff mit einem militärischen Laser auf eines ihrer Küstenschutzschiffe verübt zu haben. Einige Besatzungsmitglieder sollen dadurch vorübergehend erblindet ein. Die Behörden sprachen von einer «eklatanten Missachtung» der philippinischen Souveränitätsrechte.