Polizei attackiert Demonstranten in Nicaragua
Polizeikräfte haben Demonstranten bei Protesten gegen die Regierung in Nicaraguas Hauptstadt Managua angegriffen und mehrere Menschen festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das mittelamerikanische Land kommt seit fast einem Jahr nicht zur Ruhe.
Mehr als 100 Teilnehmer der Proteste seien festgenommen und in ein Gefängnis gebracht worden, berichtete die Tageszeitung «La Prensa». Die zivile Opposition Alianza Cívica Nicaragua sprach von illegalen Festnahmen und forderte eine sofortige Freilassung der Regierungsgegner. Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten, Luis Almagro, forderte auf Twitter, die Repressionen gegen Demonstranten müssten umgehend ein Ende finden.
Das mittelamerikanische Land kommt seit fast einem Jahr nicht zur Ruhe. Im April vergangenen Jahres begannen Proteste wegen einer geplanten Sozialreform der Regierung, die später zurückgezogen wurde. Die Demonstranten forderten jedoch auch danach den Rücktritt des autoritären Präsidenten Daniel Ortega. Polizei und regierungsnahe Schlägertrupps schlugen die Proteste gewaltsam nieder. Laut Menschenrechtsorganisationen sind bisher mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verhaftet.
Anfang März haben die Opposition und die Regierung nach mehreren Monaten ohne Gespräche erstmals wieder einen Friedensdialog aufgenommen. Geplant ist, dass so bis Ende März eine Lösung für die politische Krise gefunden wird. Die Ortega-Regierung entliess in den vergangenen Wochen rund 150 politische Gefangene aus Gefängnissen.