Prominenter US-Milliardär soll Dutzende Minderjährige missbraucht haben

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USA,

Der US-Milliardär Jeffrey Epstein soll Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.

Demonstranten halten Bilder Epsteins hoch
Demonstranten halten Bilder Epsteins hoch - GETTY IMAGES/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Epstein weist Anschuldigungen zurück.

Laut der am Montag veröffentlichten Anklageschrift wirft ihm die New Yorker Staatsanwaltschaft Sexhandel und Verschwörung zum Sexhandel vor. Der Investmentbanker wies bei einer Anhörung vor dem New Yorker Bezirksgericht alle Anschuldigungen zurück. Bei einer Verurteilung drohen dem 66-Jährigen, der früher unter anderem den heutigen US-Präsidenten Donald Trump, Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew zu seinen Freunden zählte, bis zu 45 Jahre Haft.

Einige seiner Opfer waren erst 14 Jahre alt und «höchst anfällig für Ausbeutung», sagte Berman. Epstein sei bewusst gewesen, «dass viele der Opfer Minderjährige waren». Der Staatsanwalt wies darauf hin, dass die Anstiftung von Minderjährigen zur Prostitution nach dem Gesetz eine Straftat sei - auch, wenn seine Opfer eingewilligt hätten.

Eine weitere Gerichtsanhörung, bei der Epstein auf Kaution vorerst freikommen könnte, wurde für Donnerstag angesetzt. Staatsanwalt Geoffrey Berman will nach eigenen Angaben beantragen, dass der Milliardäre bis zu einem möglichen Prozess in Gewahrsam bleibt. Das Fluchtrisiko sei hoch, sagte Berman. Epstein verfüge über enormen Reichtum, und die Anschuldigungen wögen sehr schwer.

Epstein war am Samstag nach der Landung seines Privatjets an einem Flughafen in New Jersey festgenommen worden. Zuvor hatte er sich in Paris aufgehalten. Bei einer Durchsuchung seines Anwesens in Manhattan wurden laut dem Staatsanwalt am Wochenende Nacktfotos von augenscheinlich minderjährigen Mädchen beschlagnahmt.

Laut dem Staatsanwalt soll Epstein zwischen 2002 und 2005 Dutzende junger Mädchen bei sich zu Hause in New York und Florida sexuell missbraucht haben. Er habe ihnen grosse Summen in bar bezahlt und einige zudem dazu gebracht, weitere Mädchen anzuwerben.

Es ist nicht das erste Verfahren gegen den Investmentbanker mit besten Verbindungen in die Politik und zu Prominenten. Bereits vor mehr als zehn Jahren war er wegen ähnlicher Anschuldigungen von einem Bezirksgericht im Bundesstaat Florida verurteilt worden.

Aufgrund einer aussergerichtlichen Vereinbarung, die der heutige US-Arbeitsminister Alexander Acosta als damaliger Staatsanwalt mit ausgehandelt hatte, erhielt Epstein eine 18-monatige Haftstrafe und kam nach 13 Monaten frei. Ein Verfahren vor einem Bundesgericht blieb ihm im Gegenzug erspart. Recherchen des «Miami Herald» ergaben zudem, dass der Milliardär grosszügige Hafterleichterungen wie täglichen Freigang genoss.

Die Vereinbarung blieb lange Zeit unter Verschluss. Durch die Enthüllungen rückte nun auch die Rolle Acostas in der Angelegenheit in den Fokus.

Epsteins Anwalt Reid Weingarten warf den Behörden vor, die alten Beschuldigungen aus dem Verfahren in Florida wieder neu aufzulegen. Die Vorwürfe seien den US-Behörden schon 2008 bekannt gewesen, als sie den Vergleich mit Epstein geschlossen hätten. Dieser schütze ihn vor jeglicher Strafverfolgung auf Bundesebene.

Staatsanwalt Berman sagte hingegen, die Vereinbarung gelte nur für den Bezirk Florida. Die New Yorker Staatsanwaltschaft fühle sich nicht an sie gebunden. Für Epsteins zahlreiche Opfer sei es wichtig, dass er zur Rechenschaft gezogen werde. Der Staatsanwalt und ein FBI-Vertreter riefen mögliche weitere Opfer auf, sich zu melden.

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