Protestmarsch wegen Vergewaltigung von zwei Mädchen durch Polizisten in Mexiko
Bei einem Protestmarsch haben etwa 250 Frauen die Bestrafung von Polizisten gefordert, denen die Vergewaltigung von zwei Mädchen in Mexiko-Stadt vorgeworfen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- 250 Frauen fordern Bestrafung der Beamten.
«Gerechtigkeit» und «Nicht eine einzige mehr» riefen die wütenden Frauen, die am Montag vor dem Polizeipräsidium der mexikanischen Hauptstadt demonstrierten. Später zogen sie zur Staatsanwaltschaft, wo sie einen Schweinekopf aufhängten und die Glas-Eingangstüren einschlugen.
Ein 17-jähriges Mädchen hatte vier Polizisten vorgeworfen, sie nach einem Fest im Norden von Mexiko-Stadt in ihrem Polizeiauto vergewaltigt zu haben. Die Beamten sind weiter im Dienst; die Staatsanwaltschaft wartet darauf, dass das Mädchen die Polizisten in der Millionen-Metropole identifiziert. Zudem wurde einem weiteren Polizisten vorgeworfen, im Zentrum der Stadt eine 16-Jährige in einem Museum für Fotografie sexuell missbraucht zu haben. Der Mann wurde festgenommen.
Die Fälle aus den vergangenen Tagen würden nicht zu den Akten gelegt, versicherte der für Sicherheit zuständige Stadtvertreter Jesús Orta den Demonstranten. Die überschütteten ihn daraufhin mit pinkfarbenem Glitter und besprühten Wache stehende Polizisten mit Farbe. Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum erklärte, sie verstehe zwar die Protestierenden, zugleich verurteilte sie aber deren Gewalt.
Die ohnehin verbreitete Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Mexiko - von sexuellem Missbrauch über Misshandlungen bis hin zum Mord - hat in den vergangenen Jahren noch einmal zugenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden in Mexiko im Durchschnitt jeden Tag neun Frauen getötet.