Wegen einer Rede im Stil von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ist der brasilianische Kultursekretär Roberto Alvim entlassen worden.
Joseph Goebbels Rede
Roberto Alvim, brasilianischer Kultursekretär. Er hat mit einer Rede im Stil von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Brasilien Bestürzung ausgelöst. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der brasilianische Kultursekretär Roberto Alvim imitierte an einer Rede Joseph Goebbels.
  • Alvim stritt daraufhin via Facebook die absichtliche Imitation Goebbels ab.
  • Er wurde entlassen.
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Wegen einer Rede im Stil von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ist der brasilianische Kultursekretär Roberto Alvim entlassen worden. Die Rede hatte in Brasilien Bestürzung ausgelöst.

In einem Video, das das Sekretariat für Kultur der Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro auf Twitter postete, sagte Alvim: «Die brasilianische Kunst des nächsten Jahrzehnts wird heroisch sein und sie wird national sein. (...) Oder sie wird nichts sein.»

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Screenshot aus der Rede von Alvim. Die Rede sei einer von Joseph Goebbels nachempfunden gewesen. - Youtube

Brasilianische Medien wie das Nachrichtenportal «G1» oder die Tageszeitung «Folha de S. Paulo» verglichen die Passage mit Aussagen Goebbels und stellten die beiden Stellen übereinander. Sie verwiesen auf eine Goebbels-Biografie des deutschen Historikers Peter Longerich.

Übereinstimmung mit der Rede von Joseph Goebbels

Demnach hatte Joseph Goebbels 1933 vor Theaterleitern gesagt: «Die deutsche Kunst des nächsten Jahrzehnts wird heroisch, sie wird stählern romantisch sein, oder sie wird nichts sein.» Auch die Ästhetik des Videos, der Ton des Vortrags und die Hintergrundmusik von Richard Wagner erinnerten brasilianische Beobachter an Nazi-Propaganda.

Später erklärte Alvim auf Facebook, die Übereinstimmung sei Zufall gewesen und er habe nicht gewusst, woher der Satz stammte. Hätte er es gewusst, hätte er dies nie gesagt. Künstler wie der Schriftsteller Antonio Prata oder der Sänger Marcelo D2 äusserten sich entgeistert.

Mit dem Video hatte ursprünglich der von der Regierung Bolsonaro neu geschaffene Kunstpreis bekannt gemacht werden sollen. Die deutsche Botschaft in Brasília verurteilte die Rede. Man stelle sich jedem Versuch entgegen, eine Zeit zu banalisieren oder zu glorifizieren, die unendliches Leiden für die Menschheit brachte. Dies heisst es in einer Erklärung in den sozialen Medien.

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