Schlammlawine in Brasilien reisst 34 Menschen in den Tod
Nach dem Dammbruch in einer Eisenerzmine in Brumadinho rollte eine tödliche Mischung aus Wasser, Geröll und Erde über Häuser und Menschen hinweg.
Das Wichtigste in Kürze
- In Brasilien wurden mindestens 34 Personen bei einem Dammbruch getötet.
- Rund 250 Menschen werden nach dem Unglück noch immer vermisst.
Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien ist die Zahl der bestätigten Todesopfer auf 34 gestiegen. Rund 250 Menschen wurden nach dem Unglück in Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais noch immer vermisst, wie die Feuerwehr am Samstag mitteilte.
Gouverneur Romeu Zema sagte, es sei unwahrscheinlich, noch viele Überlebende zu finden. Die Zahl der Todesopfer dürfte deshalb weiter steigen.
Mit einbrechender Dunkelheit stellten die Einsatzkräfte ihre Arbeit ein. Die Suche sollte am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) fortgesetzt werden.
Rund 200 Feuerwehrleute und 13 Hubschrauber waren an den Such- und Bergungsarbeiten beteiligt. Insgesamt wurden über 180 Menschen lebend gefunden und in Sicherheit gebracht.
Rot-braune Schneise
Der Damm an der Mine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale war am Freitag gebrochen. Der Schlamm hatte eine rot-braune Schneise in das satte Grün geschlagen und alles unter sich begraben. Hubschrauber kreisten über den Schlammmassen und suchten nach Überlebenden.
Fernsehbilder zeigten dramatische Szenen: Ein Zug wird von den Massen erfasst und zerquetscht. Retter ziehen Menschen von Hubschraubern aus dem Schlamm. Ein Mann hievt seine vor Schmerzen schreiende Frau aus den Trümmern.
Eine schlammverschmierte Kuh stakst zwischen Schutt, mitgerissenen Ästen und nasser Erde umher. Den Angaben der Rettungskräfte zufolge werden sowohl Arbeiter der Eisenerzmine als auch Anwohner aus der umliegenden Gegend vermisst.
Wie es genau zu dem Unfall kam, sei noch unklar, sagte Vale-Präsident Fábio Schvartsman. Das Umweltministerium kündigte eine Strafe in Höhe von 250 Millionen Reais (58 Mio Euro) gegen Vale an.
Medienberichten zufolge sollten zur Sicherheit Vermögenswerte des Konzerns über eine Milliarde Reais blockiert werden.
Unterstützung bei den Rettungsarbeiten
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich schockiert angesichts der Katastrophe. «Der Generalsekretär ist zutiefst betrübt über den schrecklichen Verlust von Menschenleben und die erheblichen Schäden an Häusern und der Umwelt, die durch den Bruch des Damms in Brumadinho verursacht wurden», hiess es in einer Erklärung.
«Die Vereinten Nationen sind bereit, die brasilianischen Behörden bei der Suche zu unterstützen». Auch Israel bot Hilfe bei den Rettungsarbeiten an.