Jimmy McCain, Sohn des Republikaners John McCain, ist zu den Demokraten übergetreten und unterstützt Harris. Er kritisiert Trump für den Auftritt in Arlington.
Mit seinem Besuch auf dem Nationalfriedhof Arlington hat Trump eine Kontroverse ausgelöst. (Archivbild)
Mit seinem Besuch auf dem Nationalfriedhof Arlington hat Trump eine Kontroverse ausgelöst. (Archivbild) - Alex Brandon/AP/dpa

Der Sohn des 2018 gestorbenen republikanischen Senators John McCain, Jimmy McCain, will die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris im Wahlkampf unterstützen. Er habe sich ausserdem von den Republikanern losgesagt und als Anhänger der Demokraten registriert, sagte Jimmy McCain in einem Interview mit dem US-Sender CNN.

Der McCain-Spross übte heftige Kritik an dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und fand besonders deutliche Worte für dessen Besuch auf dem Nationalfriedhof Arlington.

Kontroverse um Trumps Friedhofsbesuch

Trump hatte vergangene Woche auf dem Friedhof nahe der US-Hauptstadt Washington bei einer Kranzniederlegung der vor drei Jahren bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getöteten US-Soldaten gedacht. Im Anschluss gab es Berichte über eine Auseinandersetzung zwischen Trumps Team und einer Friedhofsangestellten. Dem US-Militär zufolge wurde eine Angestellte «abrupt zur Seite gestossen», als sie die auf dem Friedhof geltenden Regeln durchsetzen wollte. Trump wurde vorgeworfen, den Friedhofsbesuch zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen.

McCains
Die McCains sind eine Militärfamilie: Ehefrau Cindy mit dem Söhnen Jack (rechts) und Jimmy bei der Beerdigung von John McCain. - keystone

«Ich denke, dass jeder, der eine Uniform getragen hat, versteht, dass es (in Arlington) nicht um einen selbst geht. Es geht um diese Menschen, die das ultimative Opfer im Namen ihres Landes gebracht haben», sagte McCain dem Sender CNN. Der 36-Jährige hat selbst viele Jahre im US-Militär gedient. Die Soldatinnen und Soldaten, die auf dem Nationalfriedhof begraben seien, könnten nicht selbst darüber entscheiden, ob sie als Kulisse für einen Wahlkampf dienen wollten.

Tiefe Abneigung zwischen Trump und McCain

John McCain war einer der führenden parteiinternen Kritiker Trumps. Das Zerwürfnis zwischen Trump und McCain war tief und ging über den Tod des Senators hinaus. Der damalige Präsident Trump war nicht zur Trauerfeier geladen. Im Jahr 2020 sprach die Witwe von John McCain beim Demokraten-Parteitag und stellte sich hinter den heutigen demokratischen US-Präsidenten Joe Biden. Dem Sender CNN zufolge hat aber bisher keiner aus der engsten Familie McCains der Republikanischen Partei offiziell den Rücken gekehrt.

McCains Tochter Meghan schrieb auf der Plattform X: «Ich habe grossen Respekt vor der Vielfalt der politischen Meinungen aller meiner Familienmitglieder und liebe sie alle sehr.» Sie bleibe aber stolzes Mitglied der Republikanischen Partei und werde bei der Präsidentenwahl am 5. November weder für Harris noch für Trump stimmen.

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