Soldaten aus Brasilien mobilisieren sich an der Grenze zu Venzuela
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Venezolaner suchen in Brasilien Sicherheit.
- Nun schickt das Nachbarland seine Soldaten an die Grenze.
Angesichts der vielen Flüchtlinge aus Venezuela hat Brasiliens Präsident Michel Temer am Dienstag ein Dekret zur Mobilisierung der Armee an der Grenze zum Nachbarland unterzeichnet. Der Einsatz soll im Bundesstaat Roraima stattfinden und zunächst auf zwei Wochen begrenzt sein. Angaben zur Zahl der zu stationierenden Soldaten machte Temer am Dienstag nicht. Verteidigungsminister Joaquim Silva e Luna zufolge sind aber «bereits Soldaten vor Ort» stationiert.
Ziel sei es, die «Sicherheit für brasilianische Staatsbürger, aber auch für aus ihrem Land flüchtende Venezolaner» zu gewährleisten, erklärte Temer am Dienstag. Die Krise in Venezuela bezeichnete er als «tragisch». Diese bedrohe «die Harmonie praktisch des ganzen Kontinents». Die internationale Gemeinschaft müsse «diplomatische Massnahmen» ergreifen, um die Flucht der Menschen zu stoppen.
Immer mehr Menschen verlassen Venezuela, das infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise steckt. Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Nach UN-Angaben haben von den 2,3 Millionen im Ausland lebenden Venezolanern mehr als 1,6 Millionen ihre Heimat seit 2015 verlassen.