Brasilien schickt 120 Soldaten an die Grenze zu Venezuela

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Brasilien,

Nachdem ein brasilianischer Händler von Venezolaner ausgeraubt wurde, zerstörten aufgebrachte Einwohner ein Flüchtlingscamp. Nun interveniert die Regierung.

Zwei brasilianische Soldaten führen einen Einsatz auf der Strasse durch.
Zwei brasilianische Soldaten führen einen Einsatz auf der Strasse durch. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Venezolanische Flüchtlinge sollen einen Händler aus Brasilien angegriffen haben.
  • Daraufhin haben Einwohner ein Flüchtlingscamp angegriffen und zerstört.
  • Die Regierung hat nun 120 Soldaten an die Grenze geschickt.

Nach den gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen aus Venezuela schickt Brasilien 120 Soldaten an die Grenze zum Nachbarland. Die Soldaten sollten am Montag in der Grenzregion eintreffen, teilte das für öffentliche Sicherheit zuständige Ministerium am Sonntag mit. Auch Gesundheitsexperten sollen demnach an die Grenze entsandt werden.

Dutzende aufgebrachte Einwohner hatten am Samstag zwei Lager mit Flüchtlingen aus Venezuela im brasilianischen Grenzort Pacaraima angegriffen und teilweise zerstört. Medienberichten zufolge war zuvor ein brasilianischer Händler beraubt und verprügelt worden. Seine Familie machte dafür venezolanische Flüchtlinge verantwortlich. Der brasilianischen Militärpolizei zufolge wurden drei Brasilianer verletzt. Zu Opfern unter den Venezolanern lagen zunächst keine Angaben vor.

Am Sonntag beruhigte sich die Lage in dem Ort. Angesichts der Gewalt seien mehr als 1200 Venezolaner in ihr Heimatland zurückgekehrt, sage der Sprecher einer für Migration zuständigen brasilianischen Sondereinheit der Nachrichtenagentur AFP. Anwohner berichteten von einem verstärkten Polizeiaufgebot in Pacaraima.

Brasiliens Präsident Michel Temer beriet am Sonntag in einer Dringlichkeitssitzung unter anderem mit den Ministern für Verteidigung, öffentliche Sicherheit und Aussenpolitik über die Lage in Pacaraima.

Venezuela steckt infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Nach brasilianischen Behördenangaben kommen durchschnittlich rund 500 Flüchtlinge aus Venezuela über die Grenze. Nach der Gewalt vom Samstag sei die Zahl am Sonntag aber deutlich niedriger gewesen, hiess es.

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