Superheisser Football-Planet spuckt Metalle aus

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USA,

Astronomen haben einen superheissen Planeten beobachtet, der wie ein American Football geformt ist und Metalle ins All schleudert.

Die grafische Darstellung zeigt den Planeten, der wie ein American Football geformt sein soll und Metalle ins All schleudert. Foto: J. Olmsted/Space Telescope Science Institut (STScI)/NASA/ESA
Die grafische Darstellung zeigt den Planeten, der wie ein American Football geformt sein soll und Metalle ins All schleudert. Foto: J. Olmsted/Space Telescope Science Institut (STScI)/NASA/ESA - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit dem «Hubble»-Weltraumteleskop konnten Forscher um David Sing von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore Wolken von Magnesium- und Eisengas um den Planeten nachweisen, wie sie nun im Fachblatt «Astronomical Journal» berichten. 

Der Exoplanet mit der Katalognummer WASP-121b umkreist eine Sonne im Sternbild Achterdeck (Puppis) am Südhimmel.

Mit dem «Hubble»-Weltraumteleskop konnten Forscher um David Sing von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore Wolken von Magnesium- und Eisengas um den Planeten nachweisen, wie sie nun im Fachblatt «Astronomical Journal» berichten. 

Der bereits 2015 entdeckte Planet ist rund 900 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat etwa ein Drittel mehr Masse als der Jupiter, der grösste Planet in unserem System. Der Exoplanet umkreist seinen Heimatstern so eng, dass dessen Schwerkraft ihn fast zerreisst. Der Planet ist dadurch in die Länge gezogen, so dass seine Form an einen American Football erinnert.

Ausserdem wird seine obere Atmosphäre durch den nahen Stern auf mehr als 2500 Grad Celsius aufgeheizt. Das ist nicht nur wesentlich heisser als auf anderen bekannten Exoplaneten, sondern auch heiss genug, dass Metalle wie Eisen und Magnesium nicht in tieferen Atmosphärenschichten kondensieren, sondern als Gas ins All entkommen können. 

Der Planet gehört durch seine Masse und Temperatur zur Klasse der Heissen Jupiter. Derartige Metalle seien auch auf anderen Heissen Jupitern beobachtet worden, aber nur in der unteren Atmosphäre, erläuterte Sing in einer Mitteilung des Wissenschaftlichen Weltraumteleskop-Instituts (Space Telescope Science Institute, STScI) in Baltimore.

«Dabei weiss man nicht, ob sie entkommen oder nicht», betont er. «Bei WASP-121b sehen wir Magnesium- und Eisengas so weit weg vom Planeten, dass sie nicht durch die Schwerkraft gebunden sind.» Es ist den Forschern zufolge der erste Nachweis, dass ein Exoplanet solche Metalle ins All schleudert.

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