Tausende nehmen an Trauergottesdienst für Fethullah Gülen teil, der vom türkischen Präsidenten zum Staatsfeind erklärt wurde.
Gülen
Der verstorbene türkische Prediger Fethullah Gülen. - Keystone

Tausende haben am Donnerstag in den USA an einem Trauergottesdienst für den verstorbenen, vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Staatsfeind erklärten Prediger Fethullah Gülen teilgenommen. 10'000 Menschen waren nach Angaben der Organisatoren anwesend.

Die Trauerfeierlichkeiten, bei denen Koranauszüge sowie Würdigungen Gülens verlesen wurden, wurden in einem Sportstadion im US-Bundesstaat New Jersey abgehalten, der viele türkisch-amerikanische Einwohnerinnen und Einwohner hat.

Der Sarg Gülens war in grünes Tuch eingehüllt, auf dem Koranverse standen. Der Prediger soll in den Pocono Mountains beerdigt werden, einer Bergregion im US-Bundesstaat Pennsylvania, wo Gülen seit mehr als zwei Jahrzehnten lebte.

Gülens Leben und Wirken

Gülen war am Sonntag im Alter von 83 Jahren in einem Spital gestorben. Der islamische Prediger hatte jahrelang in der Türkei über ein Netz an Bildungseinrichtungen und Medien grossen Einfluss. Seine Hizmet-Bewegung gründete auch international zahlreiche Schulen.

Gülen war zunächst mit Erdogan verbündet gewesen. Später überwarfen sich die beiden jedoch. Er wurde später auch von Erdogan beschuldigt, hinter dem Putschversuch von 2016 zu stecken.

Gülen war angesichts eines drohenden Prozesses bereits 1999 in die USA ausgewandert. 2017 wurde ihm die türkische Staatsbürgerschaft aberkannt. In den vergangenen Jahren hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

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