Tausende Unschuldige im Kampf gegen kriminelle Banden in El Salvador festgenommen
Im Kampf gegen die gravierende Bandenkriminalität in El Salvador sind auch unzählige Unschuldige festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung rechtfertigt umstrittenen Ausnahmezustand mit sinkender Mordrate.
Es seien mindestens 3000 Inhaftierte inzwischen wieder auf freien Fuss gekommen, teilte Präsident Nayib Bukele am Dienstag mit. Die Freigelassenen seien unschuldig. Es sässen aber noch immer 58'000 mutmassliche Bandenmitglieder im Gefängnis, fügte Bukele hinzu.
El Salvadors Regierung hatte im März vergangenen Jahres der organisierten Bandenkriminalität den Kampf angesagt und einen Ausnahmezustand verhängt, der seitdem immer wieder verlängert wurde. Dieser ermöglicht unter anderem Inhaftierungen ohne Richterbeschluss. Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Ausnahmezustand als drastische Einschränkung von Grundrechten.
Die Regierung verweist dagegen auf die sinkende Mordrate im Land, worin sie eine Bestätigung ihrer Strategie sieht. Laut offiziellen Angaben wurden im vergangenen Jahr 7,8 Morde auf 100'000 Einwohner verübt. 2021 seien es noch 18,1 Morde auf 100'000 Einwohner gewesen.