Da wurde der Jäger zum Gejagten: Ein Angler fischt an der Küste Texas einen über vier Meter langen Hammerhai. Sein Facebook-Foto löst eine Debatte aus.

Nicht zu fassen. Angler Poco Cedillo hat an der Küste Texas einen 4,20 Meter langen Hammerhai gefangen. Er lädt ein Foto von sich auf Facebook, auf dem er neben dem toten Tier posiert.

Sie machen schnell ein paar Fotos. Zu diesem Zeitpunkt lebt der Hai noch. Die Fischer wollen ihn – eigenen Aussagen zufolge – später auch wieder ins Meer lassen. «Wir mussten aber der Tatsache ins Auge sehen, dass er fertig war.»

Das hindert Poco Cedillo nicht daran, auch am Strand mit dem jetzt toten Riesen-Fisch zu posen. Damit überschreitet er die Geschmacks-Grenze.

«Was für ein Hammer-Fang!», titelt die deutsche «Bild». Was daran aber wirklich nicht zu glauben ist, ist nicht der Mega-Fang, sondern das Lob, dass der Fischer nach diesem geschmacklosen Foto erhält. Ein Beute-Foto mit jedem anderen Tier – berühmte Skandale existieren etwa um Safari-Fotos mit erlegten Löwen oder Giraffen – hätte dem Amerikaner im Nu einen heftigen Shitstorm entgegengebracht.

Selbstdarstellung auf Kosten eines toten Tiers

Plötzlich zappelte es

Ob böser Hai hin oder her. Das Foto ist keinen Deut besser als Jäger-Fotos aus Afrika-Safaris. Mit dem Foto will Cedillo zeigen, was für ein toller Hecht er ist. Auf kosten eines toten Tieres, das er zum Spass erledigt hat.

Doch von vorne: Wie hat sich das abgespielt?

Seit Veröffentlichung durch viele Medien hat das Foto mittlerweile eine heisse Diskussion entfacht. Ganz ohne Shitstorm kommt Cedillo also nicht davon.

Am Samstag auf dem Meer beim Strand von Padre Island. Poco Cedillo und seine Crew werfen die Angel-Routen aus. Auf einmal zappelt es. Ein heftiger Kampf mit einem riesigen Unterwasserkörper beginnt. Eine Stunde und 15 Minuten später haben die Fischer den Hammerhai an den Strand gezogen.

Stolzer Blick: Angler Poco Cedillo posiert mit seiner Beute.
Stolzer Blick: Angler Poco Cedillo posiert mit seiner Beute. - Facebook/PocoCedillo

«Wir bemerkten, dass er sehr müde war, nahmen schnell ein paar Fotos auf, massen die Länge und entfernten den Haken», erklärt Cedillo später auf Facebook.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Fischer-Crew jagt einen Hammerhai, um Fotos zu machen.
  • Dabei stirbt das Tier.
  • Auch mit dem toten Hai geht das Fotoschiessen weiter.
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Nach dem Kampf war der Hai am Ende

An Strand wird die Länge vermessen – und weiter Fotos geschossen.
An Strand wird die Länge vermessen – und weiter Fotos geschossen. - Facebook/SouthTexasFishingAssociation
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