Tom Steyer will Donald Trump von seinem Amt entheben

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

USA,

Früher Finanzhai, heute Klimaaktivist: Milliardär Tom Steyer will Donald Trump aus dem Weissen Haus werfen – und zwar noch vor den Wahlen im Jahr 2020.

Tom Steyer, Milliardär
Tom Steyer hat Donald Trump zum Feind. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tom Steyer ist Anführer der Bewegung «Need to Impeach».
  • Diese fordert die Demokraten dazu auf, ein Amtsenthebungsverfahren anzustreben.
  • Der Milliardär scheut dafür keine Kosten: 50 Millionen Dollar nahm er schon in die Hand.

Tom Steyer glaubt, US-Präsident Donald Trump sei ein Krimineller und hat deshalb ein Ziel: Trump aus dem Weissen Haus zu verjagen. Sein Ziel: Der US-Kongress soll ein Amtsenthebungsverfahren einleiten. Den Wunsch seinen Nachfolger zu werden, hege er angeblich nicht.

Donald Trump wird soll das Amt schon vor 2020 verlassen, geht es nach Tom Steyer.
Donald Trump wird soll das Amt schon vor 2020 verlassen, geht es nach Tom Steyer. - AFP

Bislang stellt sich seine Partei – die oppositionellen Demokraten – gegen ein solches Prozedere. Man fürchtet sich, dass der Antrag aufgrund der republikanischen Mehrheit scheitern wird, schreibt der «Spiegel». Doch der Druck der Parteibasis wächst.

Tom Steyer ist der Anführer dieser Bewegung innerhalb seiner Partei – und lässt sich dies so einiges kosten: 50 Millionen Dollar wurden schon in TV-Spots, Flyer und Co. investiert, 40 weitere Millionen sollen noch fliessen. Der Name der Bewegung lautet «Need to Impeach» (Deutsch: Eine Amtsenthebung ist notwendig).

Vom Finanzhai zum Umweltschützer

Doch Tom Steyer hat keine Geldprobleme. Jahrzehntelang arbeitete für die grossen Finanzinstitute Morgan Stanley und Goldman Sachs. 1986 gründete der Akademiker den Hedgefonds und war dort Manager bis 2012.

Tom Steyer
Tom Steyer kandidiert nicht für die Präsidentschaftwahlen 2020. - Keystone

Sein Vermögen beträgt 1,6 Milliarden Dollar. Laut «Forbes» ist er damit der 1477. reichste Mann der Welt. Mittlerweile sind die Zeiten als Finanzhai vorbei. Er versteht sich als Menschenfreund, als Umweltschützer, als grosszüiger Spender. Nur seine Strategie bleibt die gleiche: hohes Risiko, hoher Gewinn.

Klimawandel-Leugner wie «Mr. Trump» erinnerten ihn an die Zigi-Industrie, die immer noch behauptet, Tabak sei nicht schädlich; es gebe keine Studien dafür: «Aber wir wissen: Zigaretten verursachen Krebs. Die Welt erwärmt sich. Und dieser Kerl ist ein Krimineller.»

Trump: «Steyer ist wahnsinnig»

Nun geht es ihm darum mit seiner Graswurzelbewegung die Parteispitze von einer Amtsenthebung zu überzeugen. Massenweise Zuspruch hat Steyer bereits: Sieben Millionen Bürger unterzeichneten die Forderung von «Need to Impeach» – das sind mehr als die Waffenlobby NRA Mitglieder hat.

Und dies schindet auch beim mächtigsten Mann der Welt Eindruck. «Tom Steyer wirkt wie ein wildgewordener und stolpernder Wahnsinniger, dem wohl ziemlich bald das Geld ausgehen wird», lästerte Donald Trump auf Twitter.

Innerhalb der Demokraten steht Tom Steyer noch in der Minderheit. Viele wollten lieber die Wahlen 2020 abwarten. Doch Steyer bleibt zuversichtlich: «Ich werde alles tun, was immer notwendig ist, um einen Präsidenten aus dem Amt zu entfernen. Egal, wie lange es dauert.»

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