Tote Mädchen lügen nicht: Zahl der Suizide bei Jugendlichen steigt

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USA,

Forscher vermuten, dass die Netflix-Serie «Tote Mädchen lügen nicht» zu vermehrtem Suizid unter jungen Menschen führt. Die Verantwortung liege bei Netflix.

Katherine Langford
Schauspielerin Katherine Langford spielt die Rolle der Hannah Baker, die sich in «Tote Mädchen lügen nicht» das Leben nahm. - Netflix

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer neuen Studie zufolge korreliert die Serie «13 Reasons Why» mit vermehrten Suiziden.
  • Demnach sollen rund 200 Kinder und Teenager wegen der Serie Selbstmord begangen haben.

Nach der Ausstrahlung der umstrittenen Netflix-Serie «Tote Mädchen lügen nicht» ist die Zahl der Suizide in den USA gestiegen. Einer Studie zufolge sind besonders Teenager betroffen.

Die Fachzeitschrift «Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry» veröffentlichte die Studie. Diese beziffert den Anstieg der Fälle auf knapp 200. «Tote Mädchen lügen nicht» erzählt Geschichte einer Schülerin, die sich das Leben nimmt. Auf Englisch heisst die Serie «13 Reasons Why».

«Tote Mädchen lügen nicht»

In den neun Monaten nach Beginn der Serie gab es 195 zusätzliche Suizidfälle, wie die Studie meint. Es handelt sich um Kinder und Jugendliche in der Altersgrupppe zwischen zehn und 17 Jahren. Das entspricht einem Anstieg von fast 29 Prozent

Der Untersuchung zufolge gab es in den neun Monaten nach Beginn der Serie 195 zusätzliche Suizidfälle. Und zwar in der Altersgruppe zwischen zehn und 17 Jahren. Das ist ein Anstieg von fast 29 Prozent.

Betroffen waren dabei vor allem Jungen. Vor allem im ersten Monat, nachdem die Serie angelaufen war, habe es einen «signifikanten» Anstieg gegeben, hiess es weiter.

Forscher werfen Netflix verantwortungsloses Handeln vor

Der Hauptautor der Studie warf Netflix vor, den Suizid der Hauptfigur der Serie absichtlich besonders dramatisch inszeniert zu haben. Der Streamingdienst habe die Leitlinien zur angemessenen Darstellung des Themas missachtet, sagte der Epidemiologe Jeffrey Bridge. Das könne traumatisch sein für Menschen, die bereits einen Suizidversuch hinter sich hätten. Und es ebne «in manchen Fällen den Weg zum Suizid», erklärte er weiter.

Ob die Serie den Anstieg tatsächlich verursacht hat oder weitere Faktoren eine Rolle spielten, ergab die Studie nicht. Eine andere Studie hatte zuvor bereits gezeigt: In den Tagen, nachdem die Serie angelaufen war, stieg die Zahl der Internetsuchen zum Thema Suizid. Dies um 19 Prozent.

Netflix erklärte, es habe «hart daran gearbeitet», das Thema Suizid «verantwortungsvoll» darzustellen. Derzeit würden die Forschungsergebnisse ausgewertet. Der Streamingdienst hat bereits eine dritte Staffel von «13 Reasons Why» in Auftrag gegeben.

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