Trump begnadigt 1500 Kapitol-Erstürmer: Schockwelle durch die USA

Samantha Reimer
Samantha Reimer

USA,

Der neue US-Präsident Donald Trump hat kurz nach Amtsantritt alle wegen der Kapitol-Attacke 2021 Verurteilten begnadigt. Ein beispielloser Schritt.

kapitol trump
Donald Trump löst direkt nach seiner Rückkehr an die Macht ein zentrales Wahlkampfversprechen mit Blick auf die Kapitol-Attacke von 2021 ein. (Archivbild) - dpa

Donald Trump hat sein Wahlkampfversprechen wahr gemacht und rund 1500 Beteiligte der Kapitol-Erstürmung begnadigt. «Dies sind die Geiseln, etwa 1500 Menschen, für eine Begnadigung, eine vollständige Begnadigung.»

So erklärte es Trump bei der Unterzeichnung des Dekrets, wie der «Tagesspiegel» berichtet. Die Begnadigung erfolgte nur wenige Stunden nach Trumps Amtseinführung.

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Sie umfasst alle im Zusammenhang mit der Attacke Verurteilten. Darunter auch Mitglieder rechtsradikaler Gruppen wie der «Proud Boys» und «Oath Keepers».

Überraschende Dimension der Begnadigung

Die Entscheidung überrascht in ihrem Umfang. Trumps Umfeld hatte zuvor nämlich angedeutet, dass keine gewalttätigen Personen begnadigt würden.

Der «Tagesspiegel» zitiert Trump: «Wir hoffen, dass sie heute Abend freikommen. Sie warten darauf.»

Für 14 Verurteilte werden die Haftstrafen verkürzt und gelten als verbüsst. Alle anderen erhalten eine umfassende, bedingungslose Begnadigung, wo Trump eine sofortige Freilassung anordnete.

Schockwellen durch die politische Landschaft

Die Reaktionen auf Trumps Entscheidung sind stark. Der «Stern» berichtet, dass hochrangige Demokraten schockiert reagierten.

Strum auf US-Kapitol
Trump stellte auch einmal mehr in Aussicht, gleich am ersten Tag im Amt Anhänger zu begnadigen, die wegen der Attacke auf das US-Kapitol verurteilt wurden. - dpa

Nancy Pelosi, ehemalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses, bezeichnete die Begnadigung als «schändlich» und eine «ungeheuerliche Beleidigung des Rechtssystems».

Hintergründe zur Kapitol-Erstürmung

Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol in Washington. Die «Zeit» erinnert daran, dass der Kongress an diesem Tag zusammengekommen war, um Joe Bidens Wahlsieg zu bestätigen.

Trump hatte seine Unterstützer zuvor mit unbelegten Behauptungen über Wahlbetrug aufgewiegelt.

Amtseinführung Trump
Donald Trump holt nur Stunden nach seiner Vereidigung zum Rundumschlag aus und begnadigt alle Straftäter der Attacke auf das US-Kapitol. - dpa

Die gewaltsamen Ausschreitungen forderten fünf Todesopfer und erschütterten die amerikanische Demokratie.

Juristische Folgen und Trumps Versprechen

Laut «Tagesspiegel» wurden mehr als 1500 Menschen im Zusammenhang mit den Krawallen angeklagt. Die Vorwürfe reichten von Widerstand gegen die Staatsgewalt bis zu «aufrührerischer Verschwörung».

Trump hatte im Wahlkampf wiederholt versprochen, die Beteiligten zu begnadigen.

Er bezeichnete sie als «politische Gefangene» und «Geiseln», was die Ereignisse des 6. Januar stark verharmlost.

Kommentare

User #1577 (nicht angemeldet)

Man wusste man doch schon lange, bevor der Wahlkampf begann, was von Trump zu erwarten ist. Es ist heuchlerisch, jetzt so zu tun, als ob das alles so unerwartet komme. Die Mehrheit der Amis hat ja diesen Mann bewusst gewählt: voilà!

User #1391 (nicht angemeldet)

Trump hat viele begnadigt die am Tot von Polizisten verantwortlich sind. Dieselbe Polizei die ihn mit dem grössten je dagewesen Aufgebot selber beschützt hat. Dies werden ihm viele Republikaner nie verzeihen.

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