Donald Trump hält an seiner provokativen Aussage zu der Wahl in vier Jahren fest.
Der Republikaner Donald Trump umgarnt im Wahlkampf konservative Christen.
Der Republikaner Donald Trump umgarnt im Wahlkampf konservative Christen. - Alex Brandon/AP/dpa

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat mit Blick auf eine Äusserung zur US-Wahl in vier Jahren versucht, seinen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Am Freitag hatte er konservative Christen in Florida dazu aufgerufen, am 5. November für ihn zu stimmen und in diesem Kontext gesagt, dass dies nur ein einziges Mal nötig sein werde. Das Wahlkampfteam seiner politischen Rivalin, der Demokratin Kamala Harris, deutete dies als Hinweis darauf, dass er im Falle eines Wiedereinzugs ins Weisse Haus «die Demokratie abschaffen» wolle.

Angesprochen darauf sagte Trump nun bei einem Interview des ihm wohlgesonnenen Senders «Fox News», er habe sich lediglich darauf bezogen, dass in der christlichen Wählergruppe eine tendenziell geringe Wahlbeteiligung herrsche und er sie deshalb in diesem Jahr ganz besonders mobilisieren wolle. Wörtlich hatte Trump am Freitag gesagt: «Christen, geht raus und wählt! Nur dieses Mal. Ihr werdet es nicht mehr tun müssen.»

Noch bevor sie den ehemaligen US-Präsidenten dazu befragte, bezeichnete «Fox News»-Moderatorin Laura Ingraham die Kritik aus dem Harris-Lager als einen von vielen «lächerlichen Gründen», warum Trump angegriffen werde. «Es ist eine ziemlich simple Aussage», erläuterte Trump daraufhin. Er werde das Land «in Ordnung bringen» und danach die Stimmen dieser Wählergruppe nicht mehr brauchen – sie müssten also künftig nicht mehr wählen gehen.

Was genau er in diesem Kontext mit «in Ordnung bringen» meinte, liess Trump offen. Er sagte lediglich, er werde diese Stimmen dann nicht mehr brauchen, «weil wir einfach so viel Liebe haben werden».

Trumps Aussagen lassen viel Raum für Interpretation

Der Republikaner ist bekannt dafür, dass seine Aussagen oft Interpretationsspielraum lassen und je nach Gesinnung unterschiedlich aufgefasst werden können. So gab Trump bei «Fox News» auch keine direkte Antwort auf die Frage, ob er zu einer Fernsehdebatte mit Harris bereit wäre. Er werde sich einem solchen Duell «wahrscheinlich» stellen, sagte Trump. Es gebe aber auch Argumente dafür, es nicht zu tun.

Harris hat einer Fernsehdebatte mit Trump bereits zugestimmt. Die derzeitige US-Vizepräsidentin muss zuvor allerdings von ihrer Partei zur Kandidatin nominiert werden. Trump und Präsident Joe Biden hatten sich ursprünglich auf zwei Debatten geeinigt, von denen die zweite am 10. September stattfinden sollte. Bidens katastrophaler Auftritt beim ersten TV-Duell am 27. Juni löste die politische Lawine aus, die letztlich im Rückzug des Demokraten aus dem Präsidentschaftswahlkampf mündete und den Weg für Harris ebnete.

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