Nordkorea reizt Trump: Atomgespräche mit USA nur ohne Pompeo

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Südkorea,

Mit einer Provokation macht Nordkorea sich über die festgefahrenen Atomverhandlungen mit den USA Luft. Pjöngjang geht auf US-Aussenminister Pompeo los.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un neben einem Sprengkopf: Nach Ansicht von Experten hat Pjöngjang bislang nicht wesentlich abgerüstet. Foto: KCNA via KNS
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un neben einem Sprengkopf: Nach Ansicht von Experten hat Pjöngjang bislang nicht wesentlich abgerüstet. Foto: KCNA via KNS - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea möchte nicht mehr über das Atomwaffenprogramm verhandeln.
  • Der US-Aussenminister habe die Würde von Kim Jong Un verletzt.

Nordkorea will nicht länger mit US-Aussenminister Mike Pompeo über sein umstrittenes Atomwaffenprogramm verhandeln.

Das Aussenministerium in Pjöngjang warf Pompeo vor, die Gespräche zu behindern. Weiter habe Pompeo die Würde von Machthaber Kim Jong Un verletzt.

Die ungewöhnlich offene Kritik an Pompeo folgte auf Berichte der Staatsmedien. Demnach habe Kim dem Test einer neuartigen taktischen Lenkwaffe beigewohnt. Die Entwicklung der Waffe würdigte Kim demnach als Stärkung der «Kampfkraft der Volksarmee».

«Mächtiger Sprengkopf»

Die Waffe habe einen «mächtigen Sprengkopf» transportiert. Der Kreml teilte unterdessen mit, Präsident Wladimir Putin wolle sich noch in diesem Monat mit Kim in Russland treffen.

Details zur Waffenart bei dem Test nannte Nordkorea nicht. Es gab aber keine Hinweise auf den Test einer ballistischen Rakete, der Nordkorea ebenso wie Atomwaffenversuche verboten ist. Ballistische Raketen sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Neue Tests mit solchen Raketen durch Nordkorea würden als offene Herausforderung Kims an US-Präsident Donald Trump gewertet. Beide rühmen sich nach wie guter persönlicher Beziehungen.

Atomare Abrüstung Nordkoreas

Der Test und die Kritik an Pompeo werden jedoch als Versuch gesehen, den Druck auf die USA zu erhöhen. Hintergrund ist eine Zeit grösserer Verunsicherung nach dem gescheiterten zweiten Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump Ende Februar in Vietnam. Beide konnten sich nicht auf zentrale Fragen der atomaren Abrüstung Nordkoreas einigen. Die kommunistische Führung Pjöngjang verlangte die Aufhebung eines Grossteils der Sanktionen - ebenfalls erfolglos.

Trump hatte Pompeo nach dem ersten Gipfel mit Kim im vergangenen Juni in Singapur einen Auftrag erteilt. Er solle die Verhandlungen mit Nordkorea vorantreiben. Kim hatte sich in Singapur zur «kompletten Denuklearisierung» bereiterklärt. Doch gab es bisher keine Zusagen, bis wann Nordkorea sein Atomwaffenarsenal abrüsten will.

Pompeo traf mehrfach hochrangige Vertreter Nordkoreas in den USA oder Pjöngjang, darunter auch Kim Jong Un, um Fortschritte zu erzielen. Jetzt äusserte Nordkorea Unmut über Art der Verhandlung des Ministers.

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