Trump droht Panama: Kanal-Übernahme-Forderung sorgt für Kritik
Donald Trumps Drohung, den Panamakanal zurückzufordern, löst heftige Kritik aus. Experten warnen vor Folgen für die internationalen Beziehungen.
Der designierte US-Präsident Donald Trump sorgte am Samstag für Aufsehen, als er Panama mit der Rücknahme des Kanals drohte. «Die von Panama verlangten Gebühren sind lächerlich», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social, wie auch der «Tagesspiegel» berichtet.
«Verfassungswidrig, illegal und dumm»
Trumps Äusserungen stiessen auf breite Kritik. Laut dem Magazin «Raw Story» bezeichnete der ehemalige US-Botschafter in Panama, John Feeley, Trumps Drohung als «verfassungswidrig, illegal und dumm».
Feeley warnte vor den Folgen für die US-Aussenpolitik: «Es würde die Vereinigten Staaten zu einem Paria-Staat machen», zitiert ihn «Raw Story». Der Politikwissenschaftler Daniel Drezner nannte Trumps Aussagen demnach unter anderem «verfassungswidrig».
Drezner betonte die rechtlichen Hürden. «Der Senat müsste zustimmen, und das wird nicht passieren», wird er von «Raw Story» zitiert.
Sorge vor internationalen Spannungen
Der Journalist David Rothkopf bezeichnete Trumps Drohung ebenfalls als «Wahnsinn» und warnte vor einer möglichen Invasion. «Das wäre ein Akt der Aggressionen gegen einen Verbündeten», so Rothkopf.
Der ehemalige Regierungsbeamte Richard Stengel warnt, dass Trumps Aussagen zu einer militärischen Konfrontation führen könnten. Er betont laut «Raw Story», dass der Kanal rechtmässig Panama gehört.
Historiker Michael Beschloss erkenne in Trumps Äusserungen laut «Raw Story» derweil eine Bedrohung für den Weltfrieden. Er sehe in der Situation Parallelen zur Suez-Krise von 1956 und warne vor internationalen Spannungen durch Trumps aggressive Rhetorik.
Offizielle Antwort aus Panama steht aus
Die panamaische Regierung hat bisher nicht offiziell auf Trumps Äusserungen reagiert, wie «Raw Story» berichtet. Aktuell herrsche in Panama Besorgnis bezüglich möglicher Auswirkungen, Experten erwarten eine diplomatische Antwort in den kommenden Tagen.
Lokale Medien berichten über die Empörung in der Bevölkerung, Trumps Drohungen bedeuteten einen Angriff auf die Souveränität ihres Landes. Es gibt Aufrufe an die Regierung, entschieden auf die Äusserungen zu reagieren.
Wirtschaftsexperten befürchten, dass Trumps Drohungen das Vertrauen in die Stabilität des Kanals erschüttern könnten. Dies könnte negative Auswirkungen auf Panamas Wirtschaft haben.
Wirtschaftlich und strategisch bedeutsam
Der Panamakanal ist eine wichtige Handelsroute für den globalen Schiffsverkehr und verbindet den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean. Jährlich passieren tausende Schiffe den Kanal.
Die strategische Bedeutung des Kanals ist enorm, da er kürzere und kostengünstigere Transportwege ermöglicht. Viele Länder profitieren von dieser Wasserstrasse.
Der Kanal ist zudem ein Symbol für Panamas Souveränität und heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land. Seine Übergabe an Panama im Jahr 1999 markierte das Ende der US-Kontrolle.