Trump fordert Absetzung von Fed-Chef Powell
Der US-Präsident erhöht den Druck auf Notenbankchef Jerome Powell – die Forderung nach einer Entlassung droht, die Märkte zu destabilisieren.

Donald Trump hat die Absetzung von Fed-Chef Jerome Powell erneut gefordert und damit den Konflikt um die US-Zinspolitik weiter angeheizt. Powells Kündigung könne nicht schnell genug kommen, schrieb der Präsident auf seiner Plattform Truth Social.
US-Zollpolitik: Powell warnt vor wirtschaftlichen Folgen
Auslöser sind Powells Warnungen vor den wirtschaftlichen Folgen von Trumps Zollpolitik. Diese benannte der Notenbankchef als Risiko für Inflation und Wachstum.
Hintergrund ist die Kritik Powells an den geplanten Zollerhöhungen. Trump reagierte darauf mit scharfer Gegenkritik und forderte eine Senkung des Leitzinses, der aktuell zwischen 4,25 und 4,5 Prozent liegt.
Juristische Hürden und politische Machtspiele
Laut «Manager Magazin» sieht das US-Gesetz nur begründete Ursachen wie Pflichtverletzungen für eine Entlassung des Fed-Chefs vor. Trump hatte bereits im Wahlkampf ein Mitspracherecht der Regierung bei der Geldpolitik gefordert.

Die stellt die traditionelle Unabhängigkeit der Notenbank infrage. Powell stellte im November 2024 klar, dass eine Entlassung durch den Präsidenten gesetzlich nicht zulässig sei, so «IT Boltwise».
Wirtschaftliche Risiken durch Zollpolitik
Powell sieht durch Trumps Handelsmassnahmen das Doppelmandat der Fed – Preisstabilität und Vollbeschäftigung – gefährdet. Die Zölle erschwerten es, diese Ziele auszubalancieren, da sie sowohl die Preise als auch die Beschäftigung beeinflussten, so der Notenbankchef.
Die Europäische Zentralbank senkte ihren Leitzins unterdessen von 2,5 auf 2,25 Prozent. Diesen Schritt fordert Trump auch für die Fed.
Die nächste Zinsentscheidung der Fed im Mai wird jedoch keine Änderung erwarten lassen, da die Notenbank Stabilität priorisiert.
Märkte in Alarmbereitschaft
Die Eskalation des Konflikts belastet bereits die Finanzmärkte: Pressen auf amerikanische Aktien und langfristige Anleihen dürften anhalten, warnt Vail Hartman von BMO Capital gegenüber «Reuters».
Helen Given von Monex verweist auf das Rezessionsrisiko: Eine handlungsunfähige Fed würde die Abkühlung verstärken, so die Expertin zu «Bloomberg».
Die Unsicherheit über Trumps nächste Schritte lässt Anleger nervös reagieren – besonders vor dem Hintergrund des anhaltenden Handelskriegs mit China.