Trump-Hochburgen werden zu Hotspots für das Coronavirus
Das Coronavirus verbreitet sich derzeit in den US-Bundestaaten mit einer republikanischen Mehrheit besonders rasant weiter aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hotspots für Neuinfektionen verschieben sich ins Landesinnere.
- Dabei werden vor allem Republikaner-Hochburgen zu Infektionsherden.
Donald Trump heizt die Proteste gegen Schutzmassnahmen in den USA immer wieder an. Er lobt die Demonstranten und zeigt Verständnis für die Kundgebungen. Viele der Teilnehmenden sollen dementsprechend auch Anhänger der Republikaner sein – also Trump-Wähler.
Ein interner Report aus dem Weissen Haus soll nun zeigen, dass das Coronavirus sich unter den Trump-Wählern am schnellsten verbreite. Das Dokument der Pandemie-Task-Force, das «NBC News» vorliegt, identifiziert die Hochburgen der Republikaner auch als Infektionsherde.
Die Daten widersprechen der Erklärung des Präsidenten, dass «die Zahlen im ganzen Land rapide sinken». Es gebe im Gegenteil nur 16 Bundesstaaten, in denen die Zahl der neu bestätigten Fälle rückläufig sei, schreibt «The Guardian».
Die zehn Gebiete mit den höchsten Wachstumsraten verzeichneten über einen Zeitraum von sieben Tagen Anstiege von über 72,4 Prozent. Ganz oben auf der Liste – mit einem Anstieg von 650 Prozent – befindet sich Central City im Bundesstaat Kentucky. Danach folgen Städte und ländliche Gemeinden in den Bundesstaaten Texas, Tennessee, Alabama, Kentucky sowie Nord- und Süd-Dakota.
Coronavirus: «Rote Staaten» als Hotspots
«The Guardian» hebt hervor, es handle sich um «rote Staaten», also Heimat von vorwiegend republikanischen Wählern. Viele der neuen Infektionsherde befänden sich in Bundesstaaten, in denen sich die Gouverneure gegen einen Lockdown widersetzten. Oder sie folgten Trumps Rat, die Massnahmen früh zu lockern. Trotz Warnung wie etwa von Seiten des Immunologen Anthony Fauci.
Die geografische Ausbreitung der Hotspots deute ausserdem darauf hin, dass sich das Coronavirus nun ausserhalb der grossen Küstenstädte rasch ausbreite. Die grossen Ballungsgebiete an den Küsten waren zu Beginn der Pandemie besonders hart betroffen.
Bislang sind in den USA mehr als 84'000 Menschen an dem Coronavirus gestorben. Die Rate der Neuerkrankungen ist insgesamt noch nicht zurückgegangen, wie die Daten der Johns Hopkins Universität zeigen.