Trump: Türkei hat Schlüssel zu Syrien in der Hand
Der designierte US-Präsident Donald Trump sieht die Türkei in einer Schlüsselrolle für Syriens Zukunft nach dem Umsturz im Land und dem Ende von Assad.
Donald Trump äusserte sich bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago zur Lage in Syrien. Er bezeichnete die Ereignisse als «unfreundliche Machtübernahme» durch die Türkei.
«Niemand weiss, was mit Syrien passieren wird», sagte Trump laut «Zeit».
Hat die Türkei Ambitionen in Syrien?
Der Republikaner glaubt, die Türkei werde den Schlüssel zu Syrien halten. Er deutete an, dass das Land schon lange Einfluss in Syrien anstrebte.
Zudem lobte Trump indirekt den türkischen Präsidenten Erdogan als «sehr klugen Typen». Hintergrund zu Trumps Äusserungen ist der Sturz von Syriens Machthaber Assad.
Anfang Dezember übernahm eine von Islamisten geführte Rebellenallianz die Kontrolle. Die Türkei unterstützte in der Vergangenheit verschiedene Rebellengruppen in Syrien.
Trumps Haltung zu US-Truppen in Syrien
Bei der Frage nach einem möglichen Abzug der 900 US-Soldaten aus Syrien bliebt Trump einer klaren Antwort schuldig. Er wolle nicht, dass amerikanische Soldaten getötet werden, berichtet «Merkur».
«Aber ich denke auch nicht, dass das jetzt notwendig sein wird», so Trump. Der künftige US-Präsident erinnerte an den Raketenangriff auf Syrien während seiner ersten Amtszeit.
Bisher hatte Trump erklärt, die USA sollten sich nicht in den Konflikt einmischen.
Unstrukturierte Antworten und Abschweifungen
Trump beantwortete auf der Pressekonferenz zahlreiche Fragen zur Nahostsituation und anderen Themen. Seine Antworten wirkten dabei oft ungeordnet und abschweifend.
Er wiederholte sich häufig und fügte persönliche Anekdoten ein. Auf die Frage nach möglichen präventiven Schlägen gegen iranische Atomanlagen antwortete Trump ausweichend:
«Solche Dinge bespricht man nicht im Voraus, unabhängig davon, ob sie stattfinden werden oder nicht.»
US-Unterstüzung für Israel?
Auch bezüglich einer Unterstützung Israels durch die USA bleibt Trump vage. Seine jüngstes Gespräch mit Netanjahu sei «sehr gut» gewesen.
Er gab jedoch keine Details zu geplanten Massnahmen preis. Bezüglich der Geiselbefreiung im Gazastreifen betonte Trump hingegen intensive Bemühungen.
Trump warnte vor unangenehmen Konsequenzen, sollten die Geiseln bis zu seiner Amtsübernahme nicht befreit sein. Er setzte damit indirekt eine Frist für die Geiselbefreiung.