Bericht: Syriens Rebellen planten Umsturz seit einem Jahr
Laut einem Kommandanten begann die Planung der Rebellen-Offensive vor einem Jahr. 2019 wurde erkannt, dass es eine einheitliche Führung brauche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die syrischen Rebellen haben den Umsturz seit einem Jahr geplant.
- 2019 erlitten sie Verluste und erkannten, dass sie eine einheitliche Führung brauchten.
- Die HTS übernahm die Rolle und formte die Kämpfer zu einer disziplinierten Truppe.
Die syrischen Rebellen haben sich auf ihre Offensive zum Sturz des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad nach Angaben des Militär-Kommandanten der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) seit langem akribisch vorbereitet. Vor einem Jahr habe man mit der konkreten Planung für den «Abschreckung der Aggression» genannten Einsatz begonnen. Dies sagte Abu Hassan al-Hamwi, Chef des militärischen Flügels der HTS, dem britischen «Guardian». Die Vorbereitungen dafür liefen jedoch schon seit Jahren.
Man habe 2019 durch Angriffe der Assad-Truppen erhebliche Gebietsverluste erlitten, erklärte al-Hamwi. Alle Gruppierungen hätten damals erkannt, «dass das grundlegende Problem das Fehlen einer einheitlichen Führung und Kontrolle über den Kampf war», sagte der Kommandant.
Daraufhin habe die HTS andere oppositionelle Gruppen im Nordwesten des Landes unter ihre politische Kontrolle gebracht und dann ihre Kämpfer mit einer von der HTS entwickelten Militärdoktrin langsam zu einer disziplinierten Kampftruppe geformt, sagte er.
Ende November sah die Rebellenallianz die Zeit reif für ihre Offensive, da Assads wichtigste Verbündete mit anderen Konflikten beschäftigt waren: Russland kämpfte in der Ukraine, während der Iran und die mit ihr verbündete libanesische Hisbollah-Miliz vom Kampf mit Israel geschwächt waren. Am Sonntag wurde der seit 24 Jahren autoritär regierende Assad schliesslich von den Rebellen gestürzt. Er floh nach Russland, wo ihm Asyl gewährt wurde.