Trump zu hohen Autopreisen: „Ist mir völlig egal“
Nach der Zollankündigung von Trump drohen steigende Autopreise in den USA. Experten warnen vor globalen Folgen und Milliardenschäden für Europas Autoindustrie.

US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte angekündigt. Diese Massnahme soll die heimische Autoindustrie fördern und das Handelsdefizit der USA reduzieren.
Laut Trump sei dies ein „Befreiungstag für Amerika“, da andere Länder die USA lange ausgenutzt hätten. Die Zölle treten am 2. April in Kraft und gelten auch für Autoteile
Das könnte die Produktionskosten und damit die Preise für US-Autobauer erhöhen, berichtet die «Tagesschau». «Es ist mir völlig egal», sagt der US-Präsident dazu in einem Interview mit dem US-Sender NBC News.
Trump und der Zoll-Schaden
«Ich hoffe, dass sie ihre Preise erhöhen, denn wenn sie das tun, werden die Leute Autos aus amerikanischer Produktion kaufen. Wir haben reichlich davon», sagt Trump dem TV-Sender.

Experten warnen, dass die Strategie von Trump kurzfristig steigende Preise für US-Verbraucher verursachen wird. Glenn Stevens von MichAuto betonte, dass bereits kleine Preissteigerungen die Nachfrage beeinflussen könnten.
Dies hätte negative Auswirkungen auf Lieferketten und Arbeitsplätze. Selbst Konsumenten, die keine neuen Autos kaufen, könnten höhere Reparaturkosten spüren, wie Marktanalystin Jessica Caldwell gegenüber CBS erklärte.
Milliardenschäden für Europas Autoindustrie erwartet
Besonders hart trifft Trumps Zollpolitik die europäische Autoindustrie. Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Kearney drohen Herstellern wie Volkswagen, BMW und Mercedes Umsatzverluste von bis zu 17,1 Milliarden Dollar.
Bis zu 30'000 Arbeitsplätze könnten wegfallen, da jährlich rund 640'000 Fahrzeuge aus Europa in die USA exportiert werden. Nils Kuhlwein von Kearney erklärte gegenüber «N-TV», dass auch Zulieferer stark betroffen seien.

Die deutschen Autobauer sind besonders gefährdet, da Deutschland der grösste Autoexporteur der EU in die USA ist. Experten des Analysehauses Bernstein schätzen allein für BMW und Mercedes deutliche Margenverluste durch die Zölle. Produktionsverlagerungen oder Verhandlungen könnten diese Schäden nur bedingt abmildern, wie die «Tagesschau» berichtet.
Trump: „Preiserhöhungen? Glückwunsch!“
In dem Interview mit NBC zeigte Trump sich unbeeindruckt von den Sorgen der Autobauer. Er hoffe sogar auf Preissteigerungen, da dies amerikanische Fahrzeuge attraktiver mache.
„Wenn ihr euer Auto in den USA baut, werdet ihr viel Geld verdienen“, so Trump wörtlich laut «Welt». Doch Wirtschaftsexperten bezweifeln den Erfolg dieser Strategie.
Angesichts globaler Lieferketten könnten auch US-Autobauer unter den Zöllen leiden, da viele Einzelteile aus Kanada oder Mexiko stammen. Marktbeobachter warnen zudem vor möglichen Handelskriegen mit verheerenden Folgen für die Weltwirtschaft, wie «Tagesschau» berichtet.