Trumps Schwiegersohn wohl von Sonderermittler-Team befragt
Das Wichtigste in Kürze
- Jared Kushner wurde vom Sonderermittler zu seinem Schwiegervater Donald Trump befragt.
- Er gab zu Protokoll, der damalige Präsident habe tatsächlich an Wahlbetrug geglaubt.
- Bis heute weigert sich Trump, die Niederlage bei der Wahl 2020 einzugestehen.
Ermittler haben Donald Trumps Schwiegersohn und Ex-Berater Jared Kushner Medienberichten zufolge für ihre Untersuchungen gegen den früheren US-Präsidenten zum Nachgang der Wahl 2020 befragt.
Kushner habe vor einer Geschworenenjury ausgesagt, berichteten die «New York Times» und der US-Sender CNN unter Berufung auf nicht genannte Quellen. CNN berichtete darüber hinaus, dass die enge Vertraute und damalige Beraterin Trumps, Hope Hicks, ebenfalls befragt worden sei.
Trump glaubte laut Kushner tatsächlich an Wahlbetrug
Die «New York Times» berichtete, die Befragung von Kushner sei im Juni erfolgt. Sowohl in seiner als auch in der Befragung anderer Zeugen in den vergangenen Wochen sei es um die Frage gegangen, ob Trump in den Tagen nach der Wahl im Privaten eingeräumt habe, dass er verloren habe. Kushner habe ausgesagt, so die «New York Times, er habe den Eindruck gehabt, dass Trump tatsächlich glaubte, dass ihm der Wahlsieg «gestohlen» worden sei. Dass sein Nachfolger Joe Biden also nicht rechtmässig gewonnen habe.
Trump weigert sich bis heute, seine Niederlage einzugestehen. Am Tag, an dem im US-Kongress die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten anstand, hatten Trump-Anhänger nach einer aufhetzenden Rede des Republikaners gewaltsam den Sitz des Parlaments erstürmt, um den Machtwechsel zu verhindern.
Kommt es zur Anklage?
Das US-Justizministerium hatte im November den unabhängigen Sonderermittler Jack Smith eingesetzt, um Ermittlungen gegen Trump zu beaufsichtigen. Er ist nicht nur für die Untersuchungen zu den Ereignissen nach der Wahl und dabei auch Trumps Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 zuständig. Er leitete auch die Ermittlungen zum Umgang Trumps mit geheimen Regierungsdokumenten, die bereits zur Anklage gegen den Ex-Präsidenten führten.
Mit Spannung wird erwartet, wann die Ermittlungen Smiths zu Trumps Rolle bei der Kapitol-Attacke zum Abschluss kommen, ob Anklage erhoben wird und wenn ja, wegen welcher Vergehen.
Kushner war wie seine Ehefrau Ivanka Trump im Weissen Haus ein enger Berater des früheren republikanischen Präsidenten. US-Medien hatten im Februar über die Vorladung von Kushner und Ivanka Trump berichtet. Der «New York Times» zufolge wurde Trumps Tochter anders als ihr Ehemann allerdings noch nicht befragt.