Twitter: Elon Musk erwägt nach Übernahme Gebühren
Das Wichtigste in Kürze
- Elon Musk steht vor einer Übernahme des Nachrichtendienstes Twitter.
- Sobald die Übernahme durch ist, könnten bestimmte User in die Tasche greifen müssen.
- Musk überlegt, den Dienst für gewisse User kostenpflichtig zu machen.
Nach einer möglichen Übernahme von Twitter erwägt Tech-Milliardär Elon Musk, Gebühren für den Online-Dienst einzuführen. Noch ist der Twitter-Kauf allerdings nicht abgeschlossen, es braucht noch die Unterstützung der Twitter-Aktionäre.
«Twitter wird für gelegentliche Nutzer immer kostenlos sein, für gewerbliche/staatliche Nutzer aber vielleicht ein wenig kosten», twitterte er am Dienstag.
Musk will Twitter übernehmen und hat dem US-Kurznachrichtendienst vorgeworfen, die Redefreiheit auf der Plattform zu stark einzuschränken.
Musk einigte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal. Er ist aber darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten. Twitter und Musk wollen die Übernahme bis Jahresende abschliessen.
Twitter ist werbefinanziert
Twitter verdient sein Geld zurzeit fast nur mit Werbung. Hauptsächlich in Form von Tweets, die Firmen für Geld in den Nachrichtenstrom von Nutzern einbringen können. Musk hatte bereits vor Beginn seiner Übernahme-Attacke folgendes geschrieben. Er finde Abo-Modelle für Twitter besser und halte den Fokus für falsch, weil dies grossen Konzernen zu viel Macht gebe.
Zwischen Werbekunden und Online-Plattformen gibt es immer wieder Spannungen. Zum Beispiel, wenn dort etwa extreme Beiträge auftauchen, neben denen sie ihre Produkte nicht platziert sehen wollen.
Twitter experimentiert bereits mit Abo-Geschäftsmodellen in seinem Angebot Blue, das unter anderem in den USA verfügbar ist. Kunden von Twitter Blue können unter anderem bis zu 30 Sekunden lang fertige Tweets verändern. Auch werden Tweet-Serien besser lesbar angezeigt, und es gibt die Möglichkeit, gespeicherte Tweets in Ordnern zu organisieren.
Abo-Modelle haben schweren Stand
Das Abo kostet in den USA 2,99 Dollar im Monat. Es gab auch Hinweise darauf, dass Twitter für seine Tweetdeck-Software, Gebühren verlangen könnte. Mit der Tweetdeck-Software kann man den Dienst komfortabler und ohne Werbung nutzen.
Im Online-Geschäft setzten sich bisher für Nutzer kostenlose Dienste wie Facebook und Google klar gegen Abo-Modelle durch. Diese Dienste machen ihr Geschäft mit Werbung auf Basis von Nutzerinformationen. So war vor Jahren die gebührenpflichtige Twitter-Alternative App.net gescheitert.
Musk will Twitter nach der Übernahme von der Börse nehmen. Er argumentierte, dass der Dienst nur so sein Potenzial als Plattform für Redefreiheit voll entfalten könne. Dem «Wall Street Journal» zufolge warb er bei potenziellen Investoren, dass Twitter in wenigen Jahren an die Börse zurückkehren könne. Musk habe einen Zeitraum von drei Jahren genannt, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen.