Ukraine-Krieg: Munitionsvorräte der USA schrumpfen
Die Munitionsvorräte in den USA werden immer kleiner. Grund dafür: Der Ukraine-Krieg und die Millionen gelieferten Artillerie-Geschosse.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA verfügen über immer weniger Munition in ihren Lagerbeständen.
- Grund dafür ist die Vielzahl an Artillerie-Lieferungen an die ukrainischen Streitkräfte.
- Laut einer Expertin will die US-Rüstungsindustrie die Produktion hochfahren.
Die ukrainische Artillerie hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs bereits Millionen Geschosse aus amerikanischer Produktion verschossen. Für die Javelin-Panzerabwehrraketen, die die USA seit Kriegsbeginn geliefert hat, brauchte es zuvor sieben Jahre Produktionszeit.
Laut Mackenzie Eaglen, eine US-amerikanischen Rüstungsexpertin, steigen die Bedenken in den oberen Gremien. Die Vorräte schwinden.
Panik herrsche zwar noch nicht, die Sorgen würden aber zunehmen: «Die Armeeführung erkundigt sich jetzt ständig nach den Lagerbeständen», so die Rüstungsexpertin gegenüber SRF.
Die kurzfristige Nachlieferung von Munition sei zwar nicht gefährdet. Das könnte sich aber ändern, wenn sich der Konflikt ausweiten würde.
Das Problem sei entstanden, weil die USA ihre Vorräte wissentlich knapp gehalten haben. Grund dafür sei, dass man «rosarote Kriegspläne» habe. «Mit rosaroten Annahmen über die Dauer der Konflikte», kritisiert Eaglen.
Ukraine-Krieg weist auf Manko in US-Rüstungsindustrie hin
Bereits jetzt müssen die USA Munitionsvorräte plündern, die sie in anderen Ländern gelagert haben. Zudem soll die Produktion nun stark erhöht werden. Bisher wurden monatlich 14'500 Granaten angefertigt, nun soll diese Zahl auf 90'000 erhöht werden.
Jedoch ist dies nicht so einfach umzusetzen. Eaglen erklärt: Was der Staat garantiert zu kaufen, entspreche nicht dem, was die Industrie zu investieren bereit sei. «Wenn der Staat die Abnahme bloss für ein Jahr garantiert, investiert kein Rüstungsunternehmen in grössere Kapazitäten.»
Der Ukraine-Krieg habe grundlegende Schwächen in der Rüstungsindustrie der USA aufgezeigt. Allerdings gebe es noch keine geeinte Anstrengung, diese Schwächen zu beheben.