UN-Bericht: Vorurteile gegen Frauen sitzen anhaltend tief
Laut Umfragen der UN-Entwicklungsagentur UNDP in 80 Ländern hegen noch immer neun von zehn Menschen weltweit Vorurteile gegenüber Frauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit haben immer noch fast neun von zehn Menschen Vorurteile gegen Frauen.
- Zu diesem Schluss kommt die UN-Entwicklungsagentur UNDP in einem neuen Bericht.
- Sie stützt sich auf Umfrageergebnisse in 80 Ländern aus den Jahren 2017–2022.
Vorurteile gegen Frauen sind einem neuen UN-Bericht zufolge weltweit unverändert weit verbreitet. In Deutschland aber hat sich die Situation verbessert. Fast neun von zehn Männern und Frauen weltweit hätten nach wie vor Vorurteile gegen Frauen. Das hiess es in dem am Montag in New York veröffentlichten Bericht der UN-Entwicklungsagentur UNDP.
So sei beispielsweise die Hälfte der Menschen weltweit der Überzeugung, dass Männer bessere Politiker seien als Frauen. Mehr als 40 Prozent seien der Meinung, dass Männer besser in Chefpositionen in der Wirtschaft seien. Rund 25 Prozent der Menschen glaubten, dass es gerechtfertigt sei, wenn Männer Frauen schlagen.
Die Daten seien «ernüchternd», hiess es von UNDP. «Soziale Normen, die die Rechte von Frauen einschränken, wirken sich auch negativ auf die Gesellschaft im Ganzen aus. Zudem hindern sie die Erweiterung der menschlichen Entwicklung.» Das sagte der bei UNDP für den Report zuständige Pedro Conceição.
Der Bericht ruft Regierungen weltweit dazu auf, ihre «entscheidende Rolle» bei den sich verändernden Geschlechterrollen wahrzunehmen. Unter anderem mit der Unterstützung von Elternzeit.
Situation in Deutschland hat sich verbessert
In einigen Ländern der Welt habe sich die Situation aber verbessert, heisst es in dem Bericht – darunter in Deutschland. Der Teil der Bevölkerung, der überhaupt keine Geschlechter-Vorurteile habe, sei im vergangenen Jahr gestiegen. Von durchschnittlich 42 Prozent 2017 auf 63 Prozent.
Die Daten erhob UNDP auf Basis von Umfragen aus den Jahren 2017 bis 2022 mit Antworten aus 80 Ländern. Diese beheimaten zusammen rund 85 Prozent der Weltbevölkerung.