UN: «Tödliche Kriegstaktiken» Israels im Westjordanland
Die UN äussert scharfe Kritik an der Härte des israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland.
Die Vereinten Nationen kritisieren die Härte des grossangelegten Militäreinsatzes Israels im nördlichen Westjordanland. Die Menschen in der besetzten Region seien «zunehmend tödlichen Kriegstaktiken ausgesetzt, die die internationalen Standards für die Strafverfolgung zu überschreiten scheinen», sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York unter Verweis auf das UN-Nothilfebüro Ocha. Tödliche Gewalt und Schusswaffen dürften von Sicherheitskräften nur als letztes Mittel bei unmittelbarer Todesgefahr oder schwerer Verletzung eingesetzt werden.
Bei dem israelischen Einsatz im Westjordanland sind nach offiziellen palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Die Armee drang nach eigenen Angaben in der Nacht in mehrere Orte ein, darunter Tulkarem und Dschenin. Nach Medienberichten setzte das Militär neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein, zerstörte Infrastruktur mit Bulldozern und sperrte sämtliche Zufahrtswege nach Dschenin.
Militärische Eskalation und ihre Folgen
Es sei zu Feuergefechten mit bewaffneten Palästinensern gekommen. Mehrere gesuchte Palästinenser seien festgenommen worden. Hintergrund ist offiziellen Angaben zufolge eine deutlich gestiegene Anzahl von Anschlägen auf Israelis, die im nördlichen Westjordanland ihren Ursprung gehabt haben sollen.