Uno-Generalsekretär spricht mit Türkei über Fall Khashoggi
Das Wichtigste in Kürze
- António Guterres hat sich mit dem türkischen Aussenminister Cavusoglu getroffen.
- Morgen wird Cavusoglu auf US-Aussenminister Mike Pompeo treffen.
- Besprochen wird wohl auch der Fall des ermordeten Journalisten Khashoggi in Istanbul.
Uno-Generalsekretär António Guterres und der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu haben bei einem Treffen in New York über den Fall des ermordeten saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi gesprochen.
Die Türkei habe die Vereinten Nationen bislang aber nicht offiziell um eine Untersuchung des Falles gebeten, sagte Uno-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag. Guterres und Cavusoglu hätten ausserdem über die Konflikte im Jemen, in Syrien und auf Zypern gesprochen. Menschenrechtsorganisationen hatten die Uno zuvor immer wieder aufgefordert, den Fall Khashoggi zu untersuchen.
Treffen mit Mike Pompeo
Auch bei einem nach Angaben türkischer Staatsmedien für diesen Dienstag in Washington geplanten Treffen Cavusoglus mit US-Aussenminister Mike Pompeo dürfte der Fall eine Rolle spielen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht die «höchste Ebene» der saudischen Regierung für den Tod Khashoggis verantwortlich. US-Präsident Donald Trump sträubt sich dagegen, die saudische Regierung als Verbündeten und Geschäftspartner zu verlieren.
Im vergangenen Monat hatte die Türkei dem lange inhaftierten US-Pastor Andrew Brunson die Ausreise erlaubt und das Verhältnis zwischen den beiden Nato-Verbündeten damit wieder entspannt. Es bleiben aber Streitpunkte. So kritisiert die Türkei etwa die Unterstützung der USA für die Kurdenmiliz YPG in Syrien.
Ausserdem fordert Ankara von den USA die Auslieferung des islamischen Predigers Fethullah Gülen, den Erdogan für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich macht. Unklar war, ob sich Pompeo und Cavusoglu öffentlich äussern würden.
Khashoggi in Istanbul ermordet
Der im US-Exil lebende Journalist und Regierungskritiker Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat seines Heimatlandes Saudi-Arabien in Istanbul getötet worden. Er hatte Dokumente für seine Hochzeit mit einer Türkin abholen wollen.
Unter grossem internationalem Druck gab Riad erst viel später den Tod und die gar die Ermordung des «Washington-Post»-Kolumnisten durch ein saudiarabisches Killerkommando zu.