US-Arbeitsmarkt liefert durchwachsenes Bild
Der US-Arbeitsmarkt liefert keinen eindeutigen Trend. Neue Jobs wurden zwar geschaffen, jedoch weniger als erwartet. Vom Vorkrisenniveau ist der Arbeitsmarkt jedoch noch weit entfernt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Arbeitsmarkt hat im November kein eindeutiges Bild abgegeben.
Zwar schuf die Wirtschaft erneut zusätzliche Stellen, allerdings viel weniger als von Experten erwartet. Dagegen überraschte die Arbeitslosigkeit mit einem deutlichen Rückgang.
Der Dollar geriet nach den Zahlen dennoch unter Druck. Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, betrug der Aufbau ausserhalb der Landwirtschaft 210.000 Stellen gegenüber dem Vormonat. Experten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs von 550.000 Stellen gerechnet. In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt eingebrochen. Mittlerweile hat er sich zwar erholt. Von Vollbeschäftigung, wie vor der Krise, ist er aber weit entfernt.
Die Arbeitslosenquote fiel gegenüber dem Vormonat deutlich um 0,4 Punkte auf 4,2 Prozent. Es ist der fünfte Rückgang in Folge. Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 4,5 Prozent gerechnet. Laut Ministerium sind etwa 6,9 Millionen US-Bürger arbeitslos. Vor der Krise waren es über eine Million weniger. Die Quote hatte im Februar 2020 3,5 Prozent betragen.
Schwächere Lohnentwicklung als erwartet
Die Löhne entwickelten sich unterdessen schwächer als erwartet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Zum Vorjahresmonat betrug die Steigerung 4,8 Prozent. Analysten hatten etwas höhere Raten erwartet.
«Wir können uns auf ein besseres, glücklicheres neues Jahr freuen», sagte US-Präsident Joe Biden. «Aber ich weiss auch, dass die Familien trotz dieser Fortschritte besorgt sind oder sich Sorgen wegen Covid machen. Sie sind besorgt über die Lebenshaltungskosten und die Wirtschaft im Allgemeinen. Sie sind immer noch verunsichert.» Es reiche nicht zu wissen, dass es Fortschritte gebe - die Menschen müssten das auch spüren.
Der Arbeitsmarkt spielt für die Geldpolitik der Notenbank Fed eine grosse Rolle. Im November hatte die Fed damit begonnen, ihre extrem lockere Geldpolitik etwas zurückzufahren, indem sie weniger Wertpapiere wie Staatsanleihen kauft. In dieser Woche deutete Fed-Chef Jerome Powell an, dass diese Rückführung wegen der Inflation beschleunigt werden könnte. Andere Notenbanker haben ihm mittlerweile beigepflichtet.