US-Behörde lockert Vorgaben für Geimpfte

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In den USA kommen die Impfungen gegen das Coronavirus rasant voran. Die Geimpften sollen sich nun wieder etwas freier bewegen können. Ist das ein Ansporn für Skeptiker, sich doch ein Vakzin geben zu lassen?

Corona-Impfung in einer regionalen Impfstelle in Brownsville im US-Bundesstaat Texas. Foto: Miguel Roberts/The Brownsville Herald/AP/dpa
Corona-Impfung in einer regionalen Impfstelle in Brownsville im US-Bundesstaat Texas. Foto: Miguel Roberts/The Brownsville Herald/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts der rasant wachsenden Zahl von Geimpften in den USA werden die Corona-Vorgaben für das öffentliche Leben weiter gelockert.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte am Dienstag neue Empfehlungen, wonach voll geimpfte Personen bei vielen Aktivitäten im Freien nicht mehr unbedingt eine Maske tragen müssen. US-Präsident Joe Biden sprach von «erstaunlichen Fortschritten» im Kampf gegen das Coronavirus. Er mahnte jedoch, es gebe noch viel zu tun, und betonte, die Lockerungen seien ein Anreiz für alle noch nicht Geimpften, sich die Spritze geben zu lassen.

Laut den neuen CDC-Empfehlungen sind etwa Spazierengehen, Radfahren, Treffen in kleineren Gruppen oder Restaurantbesuche im Freien für komplett Geimpfte auch ohne Maske sicher. Bei grösseren Menschenansammlungen im Freien werde das Maske-Tragen aber auch für Geimpfte weiter empfohlen. Das gelte ebenso für viele Aktivitäten in geschlossenen Räumen, etwa beim Einkaufen oder Friseurbesuchen.

Biden sagte, wer voll geimpft sei, könne mehr Dinge auf sichere Weise unternehmen - etwa sich ohne Maske mit Freunden im Park zum Picknick treffen. Dies sei ein weiterer Grund, sich schnell impfen zu lassen. «Es war nie einfacher.» Die Impfung sei kostenlos. 90 Prozent der Amerikaner hätten ausserdem eine Impf-Stelle im Umkreis von fünf Meilen (rund acht Kilometern) von ihrem Zuhause.

Die CDC-Chefin Rochelle Walensky sagte zur Begründung für die neuen Vorgaben, das Virus werde überwiegend in geschlossenen Räumen übertragen. Sie lobte die Fortschritte beim Impfen und sagte, die Zahl der Neuinfektionen sei im Sieben-Tage-Durchschnitt zuletzt um mehr als 20 Prozent gesunken. Das sei ein «hoffnungsvoller» Rückgang. Die Behörde hatte mit dem Fortschreiten der Impfkampagne in den USA bereits zuvor schrittweise ihre Empfehlungen für die Beschränkung sozialer Kontakte und Reisen gelockert.

In den USA sind laut CDC bereits rund 29 Prozent der gesamten Bevölkerung voll geimpft: Unter den Erwachsenen sind es 37 Prozent, unter den Älteren ab 65 Jahren mehr als 67 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in den USA hat bislang mindestens eine Impfdosis erhalten, unter den Senioren sind es mehr als 81 Prozent. Rund 230 Millionen Impfdosen wurden insgesamt verabreicht. Inzwischen sind in den USA alle Bürger ab 16 Jahren impfberechtigt - ohne Rangfolge nach Alters- oder Risikogruppen.

Das rasante Tempo der Impfkampagne könnte jedoch bald abnehmen, weil ein signifikanter Teil der Bevölkerung eine Impfung kritisch sieht: Gut 20 Prozent der Bürger sagten einer aktuellen Umfrage zufolge kürzlich, dass sie keine Impfung wollen. Die Regierung will diese Skeptiker von einer Impfspritze überzeugen.

Biden sagte, als er das Präsidentenamt im Januar angetreten habe, seien jede Woche viele Tausend Menschen gestorben, vor allem Ältere. Damals seien weniger als ein Prozent der Senioren voll geimpft gewesen. Inzwischen hätten sich die Zahlen drastisch verändert. Nun würden jeden Tag Tausende Menschenleben gerettet.

In den Vereinigten Staaten sind derzeit drei Impfstoffe erhältlich. Die Impfstoffe der Unternehmen Moderna sowie Pfizer/Biontech werden in je zwei Dosen verabreicht. Beim Stoff der Firma Johnson & Johnson reicht eine Spritze. Als voll geimpft gelten Menschen zwei Wochen nach der letzten erforderlichen Impfung.

Die USA sind in absoluten Zahlen weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen: Mehr als 32 Millionen Infektionen wurden hier bisher gemeldet - und mehr als 572.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Biden hatte dem Kampf gegen die Pandemie Priorität eingeräumt und die Impfkampagne durch diverse Schritte extrem beschleunigt.

Zum Amtsantritt hatte er zunächst das Ziel ausgegeben, in seinen ersten 100 Tagen im Amt 100 Millionen Impfdosen zu verabreichen. Dies wurde schon nach knapp 60 Tagen erreicht. Biden verdoppelte das Ziel daraufhin auf 200 Millionen Impfungen, und erreichte auch dies vor Ablauf der 100-Tage-Frist - nach gut 90 Tagen. An diesem Donnerstag ist Biden 100 Tage im Amt.

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