US-Demokrat Bloomberg schlägt neue Steuer für Reiche vor
Das Wichtigste in Kürze
- Michael Bloomberg will eine neue Steuer für Reiche einführen.
- Der US-Präsidentschaftsbewerber und Milliardär will so die Ungleichheit im Land bekämpfen.
Damit solle die wirtschaftliche Ungleichheit im Lande bekämpft werden. Ferner gehe es darum, Geld für neue Projekte wie einen Ausbau der Krankenversicherung und bessere Infrastruktur einzuholen, teilte sein Wahlkampfteam am Samstag mit.
«Diese Investitionen benötigen neue Einnahmen», erklärte Michael Bloomberg. «Und ein gerechteres, progressiveres Steuersystem, das von reichen Amerikanern wie mir mehr Geld einfordert.»
Bloombergs Vermögen wird auf 60 Milliarden Dollar geschätzt. Die von ihm gegründete gleichnamige Finanznachrichtenagentur ist ein Konkurrent der Nachrichtenagentur Reuters.
Reichsten 0,1 Prozent sind betroffen
Bloombergs Massnahmen sollen den Angaben zufolge über zehn Jahre insgesamt etwa 5 Billionen Dollar zusätzlich einbringen. Er spricht sich dabei konkret für eine Rücknahme der von Präsident Donald Trump eingeführten Steuererleichterungen für Wohlhabende aus, eine Anhebung der Unternehmensteuer um 7 Prozentpunkte auf 28 Prozent und eine höhere Kapitalertragssteuer aus. Damit liegt er auf einer ähnlichen Linie wie gemässigte Demokraten, darunter Joe Biden.
Allerdings will Bloomberg zudem eine neue Steuer von 5 Prozent auf Einkommen von mehr als 5 Millionen Dollar im Jahr einführen. Davon wären die reichsten 0,1 Prozent der US-Bürger betroffen.
Diese Gruppe hat zwar auch der linke demokratische Kandidat Bernie Sanders im Visier. Er will allerdings ihr Vermögen und nicht ihr Einkommen besteuern. Experten zeigen sich skeptisch, dass dieser Ansatz juristisch machbar wäre. Darauf spielte auch Bloombergs Wahlkampfteam an: «Am wichtigsten ist, mein Plan kann umgesetzt werden», hiess es.
Wirtschaftliche Ungleichheit in USA gross
Die wirtschaftliche Ungleichheit ist in den USA deutlich grösser als in anderen Industriestaaten. Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge verfügten 2016 die reichsten ein Prozent der US-Haushalte über mehr als 40 Prozent des Vermögens im Land.