US-Gericht lässt Klage gegen Waffenfabrikanten wegen Schulmassakers zu

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USA,

Mehr als sechs Jahre nach dem Massaker an einer Grundschule im US-Bundesstaat Connecticut hat die dortige Justiz eine Klage gegen den Hersteller der Tatwaffe zugelassen.

Präsentation von Remington-Gewehren in den USA
Präsentation von Remington-Gewehren in den USA - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Familien von Sandy-Hook-Opfern dürfen gegen Hersteller von Tatwaffe vorgehen.

Das Oberste Gericht des Neuenglandstaats entschied am Donnerstag, dass das US-Unternehmen Remington wegen des Todes von 20 Kindern und sechs Erwachsenen verklagt werden kann. Das Urteil ist ein schwerer Schlag für die Branche der Waffenhersteller und -vermarkter in den USA.

Remington stellt das Sturmgewehr des Typs Bushmaster AR-15 her, das der 20-jährige Täter Adam Lanza bei seinem Angriff auf die Sandy-Hook-Grundschule in Newtown am 14. Dezember 2012 verwendet hatte. Das Gericht entschied nun zudem, dass neben Remington auch Klagen gegen die für den Vertrieb der Tatwaffe verantwortliche Firma Camfour sowie den Laden in Connecticut zulässig sind, wo Lanzas Mutter das Gewehr gekauft hatte.

Die Familien der Sandy-Hook-Opfer hatten in ihrer Klage argumentiert, dass Remington und die beiden anderen Firmen wissentlich eine Waffe militärischen Typs verkauft hätten, die für den zivilen Gebrauch «in eklatanter Weise ungeeignet» sei.

Das halbautomatische Gewehr sei in unmoralischer Weise vermarktet worden, indem gegenüber einer Kundschaft aus Privatleuten seine Eignung für Kriegssituationen herausgestellt worden sei. Die Kläger hoben auch hervor, dass die AR-15 die meistgebrauchte Waffe bei Schusswaffenangriffen in den USA mit einer grösseren Zahl von Toten sei.

Das Gericht befand nun, eine Klage wegen möglichen unlauteren Wettbewerbs sei zulässig. Durch sein mit einer knappen Mehrheit von vier gegen drei Stimmen im Richterkollegium ergangenes Urteil kassierte der regionale Supreme Court die Entscheidung einer untergeordneten Instanz, die eine Klage gegen die Waffenfirmen für unzulässig befunden hatte.

Lanza hatte das Gewehr zwei Jahre vor dem Massaker von seiner Mutter geschenkt bekommen, die ein grosser Waffenfan war. Lanza, der unter psychischischen Problem litt, tötete mit dem Gewehr seine Mutter, bevor er die Schule angriff. Nach dem Massaker erschoss er sich selbst.

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