US-Wirtschaft

US-Wirtschaft ist im dritten Quartal stark gewachsen

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USA,

Nach der zeitweisen Stilllegung der Wirtschaft im zweiten Quartal hat sich die US-Wirtschaft im dritten Quartal wieder erholt.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump will die Wirtschaft in den USA schnell wieder auf Vordermann bringen. - sda - KEYSTONE/AP/Alex Brandon

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Wirtschaft verzeichnete im dritten Quartal ein starkes Wachstum.
  • Donald Trump wird die Zahlen wohl als Zeichen für sein gutes Krisenmanagement verwenden.

Nach dem Konjunktureinbruch wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal ist die US-Wirtschaft im dritten Vierteljahr stark gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs aufs Jahr hochgerechnet um 33,1 Prozent, wie die Regierung in ihrer ersten Schätzung mitteilte. Umgerechnet in die in Europa übliche Betrachtungsweise entspräche das einem Plus von etwa 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Analysten hatten für die weltgrösste Volkswirtschaft mit einem Wachstum dieser Grössenordnung gerechnet. Die Daten zeigen die Erholung der US-Wirtschaft nach der weitgehenden Stilllegung des öffentlichen Lebens wegen der Pandemie im zweiten Quartal.

Trump hatte seinen Wählern ein Rekordwachstum versprochen

Zum Teil sind die beeindruckenden Zahlen aber auch ein Effekt der Statistik: Im Vergleich mit dem verheerenden zweiten Quartal sieht das Wachstum beeindruckend aus. In absoluten Zahlen würde die Wirtschaftsleistung aufs Jahr hochgerechnet nun bei 21,15 Billionen US-Dollar liegen. Das wäre etwas niedriger als der im ersten Quartal, also vor der Pandemie, berechnete Wert von 21,56 Billionen Dollar.

donald Trump vorwahlen georgia
Der Ex US-Präsident Donald Trump. - Keystone

Die Bekanntgabe der Daten wenige Tage vor der US-Wahl dürfte sofort zum Politikum werden: Präsident Donald Trump, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, hatte seinen Anhängern im Wahlkampf bereits ein Rekordwachstum versprochen. Trump liegt in Umfragen derzeit zurück. Er dürfte die Wachstumsdaten nun als Beweis dafür anführen, dass er die Wirtschaft gut durch die Corona-Krise gebracht habe.

Die Notenbank «Federal Reserve» (Fed) warnt jedoch, dass die Entwicklung der Wirtschaft inzwischen vom Virus abhängig sei. Die Fed erwartet für das Jahr 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent - was einer schweren Rezession entspricht.

Fast 9 Millionen bestätigte Corona-Fälle in den USA

In Bezug auf die Pandemie sieht es eher schlecht aus: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist zuletzt im Schnitt wieder auf rund 70'000 gestiegen, Tendenz steigend. Am Mittwoch waren es 79 000. Erste Städte haben bereits neue Corona-Auflagen erlassen.

Daten der John Hopkins-Universität zufolge gibt es in dem Land mit 330 Millionen Einwohnern bislang fast 8,9 Millionen bestätigte Infektionen. Mehr als 227 000 Infizierte starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt.

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Im April mussten Corona-Tote in New York zwischenzeitlich in Kühltransportern gelagert werden. - dpa-infocom GmbH

Trumps demokratischer Herausforderer Joe Biden wirft dem Republikaner vor, im Kampf gegen die Pandemie kapituliert zu haben. Er sei für den Tod Zehntausender Amerikaner verantwortlich.

Biden schliesst erneute Corona-Auflagen nicht aus

Trump verspricht den Wählern einen raschen Aufschwung. Er fordert ein Ende der Corona-Auflagen, damit die Wirtschaft weiter wachsen kann. Biden hingegen betont, dass die Eindämmung der Pandemie eine Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum sei.

Biden schliesst auch das erneute Verhängen weitgehender Corona-Auflagen nicht aus, falls die Infektionslage das erfordern sollte. Bei Auftritten vor seinen Anhängern bringt Trump es auf diese Formel: «Es ist eine Wahl zwischen einem Trump-Boom und einem Biden-Lockdown.»

Joe Biden
Der US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden. - dpa

Im ersten Quartal war das BIP infolge der Lockdowns auf das Jahr hochgerechnet um 31,4 Prozent eingebrochen. Dies entspricht einem Minus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Das war der schärfste Wirtschaftseinbruch seit Beginn der Aufzeichnungen.

Auch der Arbeitsmarkt war brutal eingebrochen. Die Arbeitslosenquote schnellte im April auf fast 15 Prozent, den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Bis September sank sie wieder auf 7,9 Prozent. Vor der Pandemie hatte die Quote bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten.

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