Die USA planen der Abzug seiner rund 1000 Soldaten aus dem Niger. Dies geschieht auch auf Wunsch der dort regierenden Militärjunta.
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Im Niger trainierten US-Soldaten in der Vergangenheit auch lokale Truppen. Nun soll der Abzug folgen. - keystone

Vertreter der US-Regierung wollen mit der Militärjunta im Niger über den «geordneten und verantwortungsvollen Abzug» ihrer Truppen aus dem westafrikanischen Land verhandeln. Dort waren nach US-Informationen vom vergangenen Jahr mehr als 1000 amerikanische Soldaten stationiert. Das US-Aussenministerium erklärte am Mittwoch, man wolle in dieser und der kommenden Woche in der Hauptstadt Niamey mit Gesprächen über die Modalitäten des Abzugs beginnen.

In dem seit Juli 2023 andauernden Dialog mit der Militärjunta war es nach US-Darstellung es nicht gelungen, sich eine Form der Zusammenarbeit zu einigen, die den Bedürfnissen und Anliegen beider Seiten gerecht wird.

Militärjunta hatte Kooperationsabkommen gekündigt

Der Niger war für das US-Militär zuletzt eine Drehscheibe für den Antiterrorkampf in der Sahelzone gewesen. Mit dem Abzug geht die Biden-Regierung auf eine Forderung der Militärjunta ein, die im Juli 2023 die Macht an sich gerissen hatte. Die Junta hatte Mitte März ein militärisches Kooperationsabkommen mit den USA gekündigt. Sprecher Amadou Abdramane begründete das Aus mit «herablassendem Verhalten» und einer angeblichen Androhung von Repressalien durch eine US-Delegation.

Vor der Bestätigung durch das Aussenministerium hatten US-Medien bereits über den bevorstehenden Abzug der rund 1000 Soldatinnen und Soldaten berichtet. Am Donnerstag berichtete die «New York Times» zudem, das Pentagon werde in den kommenden Tagen auch Dutzende US-Spezialkräfte aus dem benachbarten Tschad abziehen.

Vor der Machtübernahme der Junta galt das Land als letzter demokratischer Partner europäischer Staaten und der USA im Inneren der Sahelzone. Es war ein enger Verbündeter im Kampf gegen Terrorismus und gegen illegale Migration nach Europa. Der Umsturz löste eine schwere diplomatische Krise in der Region aus. Auch die Nachbarländer Mali und Burkina Faso haben sich von den USA und Europa abgewandt und nähern sich dafür Russland an. Anfang April hatte Russland dem Niger ein Luftabwehrsystem und 100 Militärausbilder geschickt.

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