USA erhöhen Druck auf Nordkorea
Nach mehrmonatiger Aussetzung ihrer Militärmanöver mit dem Verbündeten Südkorea behalten sich die USA eine Wiederaufnahme der Manöver vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA erwägen neue Militärmanöver mit Südkorea.
- Grund sei, dass Nordkorea bei der Denuklearisierung kaum Fortschritt mache.
- Die Vereinigten Staaten setzen zwar weiter auf Dialog - aber unter Bedingungen.
Die USA erhöhen den Druck auf Nordkorea. Verteidigungsminister James Mattis sagte am Dienstag, die USA habe nicht vor weitere Manöver auszusetzen. Die Aussetzung sei eine «Geste des guten Willens» gegenüber Nordkorea gewesen. US-Aussenminister Mike Pompeo zufolge setzten die USA zwar weiter auf Dialog - aber unter Bedingungen.
Konkrete Pläne für Manöver gebe es allerdings noch nicht, stellte Mattis klar: «Wir nehmen sie nicht wieder auf.» Er fügte hinzu: «Wir warten ab, wie die Verhandlungen laufen, und dann werden wir sehen.» Die USA verlangen von Nordkorea, sein Atomwaffenprogramm nachweisbar aufzugeben.
US-Präsident Donald Trump hatte bei seinem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni überraschend angekündigt, die von Nordkorea stets scharf kritisierten Manöver zu «beenden». Die USA könnten dadurch «eine enorme Menge Geld sparen», hatte er in Singapur gesagt.
Damit kam Trump der Regierung in Pjöngjang entgegen, die seit langem ein Ende der regelmässigen Manöver forderte. Den Verbündeten Südkorea hatte der US-Präsident zuvor offenbar nicht eingeweiht.
USA zu weiteren Gesprächen bereit
Die Äusserungen von Minister Mattis am Dienstag erfolgten vor dem Hintergrund zunehmender Unzufriedenheit der US-Regierung mit Nordkorea.
Trump hatte kürzlich eine geplante Reise seines Aussenministers Pompeo nach Pjöngjang absagen lassen und dies damit begründet, dass es «keine ausreichenden Fortschritte bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel» gebe.
Pompeo betonte am Dienstag jedoch, Washington wolle die Gespräche mit Nordkorea fortführen. «Amerika ist zu Gesprächen bereit, wenn klar ist, dass der Vorsitzende Kim bereit ist, hinsichtlich der Präsident Trump beim Gipfel in Singapur gemachten Zusagen zu liefern», hiess es in einer von Pompeos Sprecherin verlesenen Erklärung.