USA streichen Millionenhilfen an Palästinenser

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Die USA haben Hilfsgelder von 200 Millionen Dollar für die Palästinenser gestrichen. Die Befreiungsorganisation kritisiert die Streichung als «Erpressung».

Vier Palästinenserinnen protestieren an der Grenze zu Israel.
Vier Palästinenserinnen protestieren an der Grenze zu Israel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA haben die Hilfsgelder für die Palästinenser im Gazastreifen gestrichen.
  • Das Geld werde stattdessen in «Projekte mit hoher Priorität andernorts» fliessen.

Die USA haben auf Weisung von Präsident Donald Trump mehr als 200 Millionen Dollar (rund 197 Millionen Franken) an Hilfen für die Palästinenser im Gazastreifen und Westjordanland gestrichen. Das Geld werde stattdessen in «Projekte mit hoher Priorität andernorts» fliessen, sagte ein Vertreter des US-Aussenministeriums am Freitag. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) kritisierte die Streichung der Hilfsgelder als «Erpressung» und Ausdruck einer «friedensfeindlichen» Politik.

Die Entscheidung sei «auf Weisung des Präsidenten» nach einer Überprüfung von Hilfsprogrammen in den palästinensischen Gebieten erfolgt, sagte der Ministeriumsvertreter in Washington. Dabei sei untersucht worden, ob das Geld im «nationalen Interesse» der USA ausgegeben werde. Der Schritt berücksichtige die Situation im Gazastreifen, «wo die Kontrolle der Hamas das Leben der Bürger von Gaza gefährdet und eine ohnehin schlimme humanitäre und wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert».

Belastete Beziehungen

Die radikalislamische Hamas ist seit 2007 im Gazastreifen an der Macht, das Palästinensergebiet ist seitdem weitgehend von der Aussenwelt abgeschnitten. Die USA hatten bereits im Januar ihre Zahlungen an für das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) dramatisch gekürzt. In diesem Jahr soll es nur 60 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) erhalten - nach 360 Millionen Dollar im vergangenen Jahr.

Auch Trumps Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, hat die Beziehungen zu den Palästinensern schwer belastet. Die Palästinenser haben die offiziellen Kontakte zur US-Regierung abgebrochen und wollen die USA nicht mehr als Vermittler im Nahost-Konflikt akzeptieren.

Die USA hätten sich jahrzehntelang mit Visionen und Engagement für die Palästinenser eingesetzt, erklärte der PLO-Gesandte in Washington, Hussam Somlot. Damit breche die Trump-Regierung nun.

Nach der Botschaftsverlegung und den UNRWA-Kürzungen sei die Streichung der Hilfsgelder «eine weitere Bestätigung» für die Abkehr der USA von der Zwei-Staaten-Lösung und ihre Anpassung an die «friedensfeindliche» Politik von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, kritisierte Somlot. Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe für eine «politische Erpressung» zu nutzen, habe aber noch nie funktioniert.

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