Venezuela ermittelt nun gegen Oppositionsführer Juan Guaidó

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USA,

Die USA legen mit einer Anklage wegen Drogenhandels gegen Präsident Maduro nach. Venezuela reagiert und klagt seinerseits Oppositionsführer Guaidó an.

Venezuela klagt Oppositionsführer Juan Guaidó an. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa
Venezuela klagt Oppositionsführer Juan Guaidó an. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Venezuela nimmt Ermittlungen gegen den selbsternannten Interimspräsidenten Guaidó auf.
  • Die USA hatten Maduro und Vertraute zuvor wegen Drogenhandels und Geldwäsche angeklagt.

Venezuela nimmt als Reaktion auf die Anklage gegen Staatschef Nicolás Maduro und mehrere Vertraute Ermittlungen gegen den Oppositionsführer und selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und einige seiner Mitstreiter auf.

«Die Bundesstaatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen Guaidó, Cliver Alcalá und andere Kollaborateure wegen versuchten Staatsreichs gegen Präsident Maduro eröffnet», schrieb Generalstaatsanwalt Tarek William Saab auf Twitter.

Attentat auf Maduro und andere hochrangige Politiker

Er bezog sich dabei auf ein angebliches Attentat, das von Kolumbien aus mit Unterstützung der Vereinigten Staaten auf Maduro und andere hochrangige Politiker geplant gewesen sei. Die USA hatten Maduro und Vertraute zuvor wegen Drogenhandels und Geldwäsche angeklagt.

Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro teilt erneut gegen die USA aus. (Archivbild)
Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro teilt erneut gegen die USA aus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Ariana Cubillos

«Das venezolanische Regime ist in Kriminalität und Korruption verstrickt», sagte Justizminister William Barr am Donnerstag. Zugleich setzte die US-Regierung auf Maduro eine Art Kopfgeld aus. Den Ermittlungen zufolge arbeitet die Regierung in Caracas mit Dissidenten der früheren kolumbianischen Rebellenorganisation Farc zusammen, um Kokain in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln.

Die US-Regierung gehört zu den erbittertesten Gegnern Maduros. Sie erkannte Oppositionsführer Juan Guaidó Anfang 2019 als legitimen Interimspräsidenten an. Seither fordert sie einen Machtwechsel. Guaidó kann sich in Venezuela bislang aber nicht durchsetzen. Als er sich zum Übergangspräsidenten erklärt hatte, mobilisierte er noch die Massen. Inzwischen hat der Zulauf abgenommen. Maduro sitzt trotz verstärkter US-Sanktionen weiter fest im Sattel.

«Maduro steht für Drogenhandel»

Die Opposition begrüsste die Anklage. «Maduro steht für Drogenhandel, Maduro steht für organisiertes Verbrechen», sagte Guaidós Aussenbeauftragter Julio Borges. Er rief die Streitkräfte dazu auf, die Seiten zu wechseln und die Opposition zu unterstützen.

Nicolás Maduro
Nicolás Maduro (r), Präsident von Venezuela, begrüsst seine Anhänger. - dpa

Venezuela gilt als einer der korruptesten Staaten der Welt. Militärs und Politiker sollen in illegalen Bergbau und Drogenhandel verwickelt sein. Als besonders einflussreich gilt das Cartel de los Soles (Kartell der Sonnen) - ein Verbrechersyndikat aus Offizieren der Streitkräfte.

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