Versuchte Tötung von US-Richter: Anklage gegen Bewaffneten

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USA,

Pistole, Pfefferspray, Hammer und Kabelbinder: All dies hatte ein Mann dabei als er zu dem Haus eines hochrangigen Richters fuhr. Nun muss er sich wegen versuchter Tötung verantworten.

Wurde vor seinem Haus von einem Bewaffneten bedroht: Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh.
Wurde vor seinem Haus von einem Bewaffneten bedroht: Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh. - Erin Schaff/Pool New York Times/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann wird in den USA wegen versuchter Tötung eines Richters angeklagt.
  • Der 26-Jährige fuhr bewaffnet zum Haus von Brett Kavanaugh und sprach Drohungen aus.

Die Polizei hat vor dem Haus von Brett Kavanaugh, einem Richter am US-Supreme Court, einen Bewaffneten festgenommen, der sich nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts verantworten muss.

«Der Mann war bewaffnet und hatte Drohungen gegen Richter Kavanaugh ausgesprochen», teilte eine Sprecherin des Obersten Gerichts am Mittwoch in Washington mit.

Die zuständige Staatsanwaltschaft im angrenzenden Bundesstaat Maryland teilte mit, der 26-Jährige habe unter anderem eine Pistole mit zwei Magazinen, zusätzliche Munition, Pfefferspray, einen Hammer und Kabelbinder mit sich geführt.

Bis zu 20 Jahre Haft möglich

Ihm wird die versuchte Tötung eines US-Richters zur Last gelegt, worauf bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft stehen könnten, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Der aus Kalifornien stammende Nicholas R. war demnach am Mittwoch in den frühen Morgenstunden mit einem Taxi zum Haus Kavanaughs gefahren.

Als er dort zwei Polizisten gesehen habe, sei er in anderer Richtung fortgegangen. Kurze Zeit später rief der Mann demnach die Polizei an und erklärte, er führe eine Waffe bei sich und erwäge einen Suizid. Polizisten nahmen ihn wenig später fest, wie es weiter hiess.

Nach der Festnahme erklärte R. demnach, dass er sich über die Rolle des Obersten Gerichts in der Debatte über das Recht auf Abtreibung und über das jüngste Massaker an einer Schule in Texas aufrege. Dabei wurden 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen.

Abtreibungsdebatte in den USA

Im vergangenen Monat war der Entwurf einer Urteilsbegründung des Supreme Courts bekannt geworden, wonach das relativ liberale Abtreibungsrecht des Landes bald Geschichte sein könnte. Demnach könnte der Oberste Gerichtshof demnächst sein Grundsatzurteil zu Abtreibungen von 1973 kippen.

Der Entwurf wurde nach einem Bericht des Magazins «Politico» unter anderem von Kavanaugh unterstützt. Der konservative Richter war 2018 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump nominiert worden. Der Bericht hatte unter Abtreibungsbefürwortern einen Aufschrei ausgelöst und Proteste in diversen US-Städten nach sich gezogen.

US-Justizminister Merrick Garland hatte im vergangenen Monat den Schutz für Richter am Obersten Gerichtshof verstärkt. Mit Blick auf die Festnahme sagte Garland nun, Gewaltandrohungen und tatsächliche Gewalt gegen Supreme-Court-Richter zielten «auf das Herz unserer Demokratie» ab und würden nicht toleriert.

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